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Happy Birthday, WIPIG!

Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen feiert 10. Geburtstag

MÜNCHEN (jb) | Das Wissenschaft­liche Institut für Prävention im ­Gesundheitswesen, kurz WIPIG, ist zehn Jahre alt. Am 14. Juli wurde das Jubiläum in München mit ­einem Fortbildungs- und Fest­programm gefeiert.

Zahlreiche Freunde und Förderer des WIPIG hatten sich dazu eingefunden, die zu Beginn vom Präsidenten der Bayerischen Landesapothekerkammer, Thomas Benkert, begrüßt worden ­waren, darunter die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Overwiening, der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Peter Hubman, der Geschäftsführer der DPhG, Dr. Michael Stein, der Präsident der ADKA, Rudolf Bernard, und der 1. ADKA-Vizepräsident, Prof. Dr. Frank Dörje.

Am 13. Juli 2007 wurde das WIPIG vom Vorstand der Bayerischen Landesapothekerkammer mit dem Ziel gegründet, den Präventionsgedanken in Gesellschaft und Politik zu fördern sowie neue Präventionskonzepte zu entwickeln. Heute hat das Netzwerk über 4000 Mitglieder, 19 Kammern und Verbände beteiligen sich. Seit der Gründung habe man viel erreicht, so die Sprecherin des Institutsdirektoriums, Cynthia Milz, die einen kurzen Rückblick auf die erreichten Erfolge gab – zumindest eine Auswahl davon. Sie nannte zahlreiche Projekte, Ko­operationen – u. a. mit der DAZ beim Präventionspreis – sowie wissenschaftliche Publikationen. Ergebnisse aus Studien des WIPIG haben sogar Eingang in Lehrbücher zur Allgemeinpharmazie und zur Klinischen Pharmazie gefunden, erklärte Milz stolz. Vieles habe man aber auch nicht erreicht, vor allem beim Thema Honorierung. Milz appellierte daher an die Kandidaten für die Bundestagswahl. In ihren Augen ist es unerlässlich, das SGB V dahingehend zu ändern, dass Apotheker Dienstleistungen anbieten und diese mit den Kassen abrechnen dürfen. Denn nur mit der entsprechenden Honorierung könne man Projekte bundesweit anbieten. Apotheker wären dann auch in der Lage, in Betriebe und Firmen zu gehen und so Menschen zu erreichen, die sie sonst nicht erreichen. „Gesundheitskompetenz schulen, das können wir“, so Milz. Aber ohne Honorierung sei das nun mal nicht möglich.

Foto: Agnes Weichel / WIPIG
WIPIG-Sprecherin Cynthia Milz und Geschäftsführer Dr. Helmut Schlager.

Milz dankte zudem allen Mitarbeitern und Förderern des WIPIG. „Ohne sie wäre das WIPIG heute nicht da, wo es steht“, erklärte sie. Sie dankte auch dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege für die gute Zusammenarbeit. Zuvor hatte dessen Amtschefin, Ministerialdirektorin Ruth Nowak, in Vertretung der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml die Grußworte des Ministeriums überbracht und alles Gute für mindestens die nächsten zehn Jahre gewünscht.

Im anschließenden Festvortrag erklärte Apotheker und Motivationscoach Emanuel Winklhofer, was es bedarf, um „Spaß und Freude an der Prävention zu haben“. In seinem kurzweiligen Referat machte er klar, dass Prävention ohne Motivation nicht möglich ist. Wenn der andere nicht will, sei es wahrscheinlicher, selbst demotiviert zu werden, als das Gegenüber zu etwas zu bewegen, erklärte er. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass Menschen dazu neigen, eher das Negative und die Nachteile zu sehen, anstatt Dinge einfach einmal auszuprobieren. Die Welt brauche Vordenker und keine Rückwärtsdenker, so sein Appell. Den krönenden Abschluss seines Vortrags bildete ein musikalischer Abriss, der mit den vielen Dingen, mit denen man im Studium konfrontiert wird, begann und mit schwierigen Kunden in der Apotheke, die jeder kennt, endete. Anschließend nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich bei schönstem Sommerwetter beim Empfang im Garten der katholischen Akademie in München auszutauschen.

Im Vorfeld des Festprogramms fand noch eine Fortbildung statt. Drei Updates standen auf dem Programm: ADHS mit Margit Schlenk; Diabetesprävention – Studie GLICEMIA 2.0 mit Prof. Dr. Kristina Friedland; Alzheimer – die Apotheke im Netzwerk Demenz mit Dr. Jens Schneider. |

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