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DAZ aktuell
Änderung der AAppO soll umgangen werden!
BPhD enttäuscht, dass die ABDA das Studium nicht evaluieren will
Die Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Niedersachsen hatten den Antrag des BPhD beim letzten Apothekertag eingebracht, die Delegierten hatten ihn in den Ausschuss verwiesen. Ende Juli hat sich, wie nun bekannt wurde, die ABDA-Mitgliederversammlung mit dem Antrag beschäftigt und mehrheitlich beschlossen, ihn nicht weiterzuverfolgen. Man unterstütze das Ziel, die Ausbildung permanent weiterzuentwickeln und zu verbessern, so eine ABDA-Sprecherin gegenüber der DAZ. „Die in dem Antrag vorgesehene Evaluation der universitären Ausbildung ist allerdings nicht Aufgabe berufsständischer Organisationen.“ Die Sicherstellung der Ausbildung sei Sache der Universitäten. Außerdem ergäbe eine „aggregierte Evaluation“ über alle Standorte hinweg eine „nivellierte Betrachtungsweise“ – eine standortspezifische Evaluation sei aber nicht leistbar.
Beim BPhD ist man enttäuscht über die Entscheidung, wie ein Schreiben an die ABDA-Mitgliederversammlung zeigt (die Stellungnahme im Wortlaut finden Sie auf S. 83 dieser DAZ): Ziel des Antrags sei eine ständige Arbeitsgruppe zur Verbesserung der universitären Ausbildung gewesen, wie es sie für das Praktische Jahr auch gegeben habe. Die Bundesapothekerkammer (BAK) stütze offenbar viele Erwartungen auf den in Entstehung befindlichen „Kompetenzorientierten Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier Apotheke 2030“, so der BPhD. Es bleibe aber offen, wie eine Verbesserung des Studiums ohne Evaluation gelingen könnte. Eine Verbesserung der Lehre könne nicht mit der Veröffentlichung des Lernzielkatalogs als beendet betrachtet werden. Die Beschränkung auf den Lernzielkatalog erwecke den Eindruck, dass damit vor allem eine Änderung der Approbationsordnung (AAppO) umgangen werden solle, so die Studenten in ihrem Brief. Der Verband fordert schon länger eine Reform der zuletzt im Jahr 2000 geänderten AAppO.
Apotheker auf jeder Station richtig – und kein Problem
Die Pläne der niedersächsischen Landesregierung, in allen Krankenhäusern verpflichtend Apotheker auf Station einzuführen, begrüßt der BPhD dagegen ausdrücklich. Die von der Krankenhausgesellschaft geäußerte Sorge, nicht genügend Apotheker zu finden, teilen die Studierenden dabei nicht. Pharmazeuten seien qualifiziert für diese Aufgabe, und die interprofessionelle Arbeit in den Krankenhäusern sei „gerade für junge Apotheker eine attraktive Möglichkeit, sich voll und ganz als Arzneimittelexperte in das Gesundheitswesen einzubringen.“ Trotzdem sei es sicher „überdenkenswert“, in Niedersachsen einen zweiten Standort für das Pharmaziestudium zu etablieren und bundesweit die Anzahl der Studienplätze zu erhöhen, mahnt der BPhD in diesem Zusammenhang. |
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