Expopharm 2017

Impressionen von der Messe

Ein Rundgang über die Expopharm 2017

ral | Die Expopharm präsentierte sich wie jedes Jahr als buntes Kon­trastprogramm zur eher nüchternen Apothekertagsatmosphäre. In zwei Hallen, die dank Tageslicht einen freundlichen Eindruck hinterließen, präsentierten gut 500 Aussteller ihre Produkte und Services und freuten sich über die knapp 27.000 Besucher, die den Angaben der Messeleitung zufolge den Weg nach Düsseldorf gefunden hatten. Natürlich waren auch wir von der DAZ vor Ort und haben uns gründlich umgesehen. Für alle, die es nicht auf die Expopharm geschafft haben oder die den einen oder anderen Eindruck noch einmal vertiefen möchten, kommen hier unsere Messe-Impressionen 2017:

Arzneimittelhersteller sind mittlerweile zwar nicht mehr das beherrschende Element der Expopharm, den einen oder anderen Stand konnte man jedoch auch in diesem Jahr wieder auf der Messe finden, vor allem angesiedelt rund um die Pharma-World. Hier präsentierten sich Unternehmen wie Klosterfrau mit der Männergrippe, Krewel Meuselbach mit der Aspecton-Produktfamilie und Hedelix, Medice mit Meditonsin und Aqualibra, Pflüger mit seinem Schüßler-Salz-Sortiment, Norgine mit den Movicol-Produkten sowie Ziverel, das seit Kurzem zur Behandlung von Refluxbeschwerden angeboten wird und auch im Liegen wirken soll. Weiterhin in der Pharma-World zu finden war Hennig Arzneimittel mit Wortie, Medcoat, Licener und AntiJump, Medice mit MediGel, Pfizer mit ThermaCare, Dermapharm mit Dekristol, Bionorica ethics mit Informationen zum Thema Cannabis, Sanofi mit dem Thema „Evidenzbasierte Selbstmedikation“ sowie Dr. Willmar Schwabe mit seinen pflanzlichen Präparaten wie Doloplantund Carmenthin. Informiert wurde dabei nicht nur zu Produktinhaltsstoffen und Vertriebskonditionen, sondern auch zum wissenschaftlichen Hintergrund der Präparate. So stehen z. B. für die Pfefferminzöl-Kümmelöl-Kombination Carmenthin aktuelle Studiendaten zur Verfügung, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Langzeitanwendung bestätigen. In die Studie eingeschlossen waren 72 Patienten mit funktionellen Verdauungsstörungen, die im Anschluss an eine vierwöchige, doppelblinde Behandlungsphase mit Carmenthin bzw. Placebo freiwillig an einer Follow-up-Phase teilnahmen, während der alle für die Dauer von elf Monaten zweimal täglich eine Kapsel Carmenthin erhielten. Nachdem im Verlauf der Behandlungphase Schmerzintensität und Druck-/Völlegefühl unter Carmenthin im Vergleich zu Placebo signifikant stärker zurückgegangen waren, verbesserten sich diese Parameter im Laufe der anschließenden Langzeitbehandlung bei allen Teilnehmern und erreichten ab Monat drei bis fünf auch bei den vormals mit Placebo behandelten Patienten vergleichbare Werte. Insgesamt schätzten die meisten Patienten ihren Gesundheitszustand nach elf Monaten als mindestens „viel besser“ ein.

Cannabis, Evidenz und Rezeptur auf der Pharma-World

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Auch in diesem Jahr konnten sich Expopharm-Besucher nicht nur an den Ständen der Hersteller informieren, sondern auch in Kurzvorträgen und Diskussionsrunden in der eigens dafür in der Ausstellung errichteten Pharma-World. Auf besonders großes Interesse stießen die Themen rund um Cannabis. Aber auch Vorträge und Diskussionen zum Thema Rezeptur lockten die Besucher. Ein weiterer Schwerpunkt, der aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtet wurde, war die evidenzbasierte Selbstmedikation. Hier wurden die Besucher über die Bedeutung von interner und externer Evidenz aufgeklärt und erhielten darüber hinaus in indikationsbezogenen Vorträgen Tipps für eine evidenzbasierte Beratung beispielsweise bei Erkältungskrankheiten.

„Pharma-World-unabhängig“ präsentierte sich auf der diesjährigen Expopharm unter anderem Pohl-Boskamp. Am Messestand wurde vor allem zu GeloMyrtol forte und dessen Anwendbarkeit sowohl bei Infektionen der oberen als auch der unteren Atemwege (Stichwort United Airways) informiert. Weiteres Messethema war GeloRevoice. Wer wollte, konnte sich am Stand neben Fachwissen ein Autogramm der Gewinnerin des Revoice-of-Pharmacy-Wettbewerbes abholen. Mit einem großen Stand präsentierte sich in Düsseldorf zudem Salus Pharma. Zu sehen und zu kosten gab es das Tonika-Sortiment und die Salus-Arzneitees. Als Neuheit wurde zudem Floradix Lactoferrin 100 mg vorgestellt. Die ergänzende bilanzierte Diät soll die Verwertung von Eisen im Körper verbessern und stellt damit einen neuen Ansatz in der Eisentherapie dar, der z. B. für Patienten mit einer entzündungsbedingten Einsenmangel­anämie Vorteile bieten soll. Eine ­An­regung bot der Stand auch für ­Apotheken, die bereits das Weih­nachts­geschäft im Blick haben: Ein Tee-Adventskalender, der aufmerksamkeitsstark in einem Bodendisplay präsentiert werden kann und eine gesunde Alternative zum Schokokalender darstellt. Weitere Arzneimittelhersteller auf der Expopharm waren z. B. Bene-Arzneimittel und InfectoPharm sowie Pädia mit ihren Produktportfolios, die sich vor allem an Babys und Kinder richten. Eine Plattform war die Messe darüber hinaus für Anbieter von Importarzneimitteln. So informierte z. B. das auf Einzelimporte spezialisierte Unternehmen Ilapo über die Möglichkeit, auf seiner Website (www.ilapo.de/shop) eine Liste der wichtigsten Arzneimittel mit Lieferproblemen in Deutschland abzurufen – inklusive verfügbarer Alternativpräparate aus dem Ausland, die in diesem Fall nach § 73.3 AMG als Einzelimport bezogen werden dürfen.

Nahrungsergänzungsmittel – neue Anbieter, neue Produkte

Einen immer größeren Anteil auf der Expopharm haben gefühlt Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln und ergänzenden bilanzierten Diäten. Auch in Düsseldorf waren sie wieder an zahlreichen Messeständen zu finden. Teilweise handelte es sich dabei um neue bzw. noch junge Anbieter, teilweise um etablierte Unternehmen, die bewährte und/oder neue Produkte mitgebracht hatten.

Am Stand von Orthomol konnte man sich z. B. das neue Orthomol-Multi-Sport-Prinzip erklären lassen, das ab Ende Oktober mit vier neuen Präparaten Orthomol Sport ergänzen soll. Die Idee dahinter: Neben der Basisversorgung mit Mikronährstoffen (über Orthomol Sport) benötigen Sportler eine maßgeschneiderte Nährstoff-Versorgung für die verschiedenen Phasen sportlicher Leistung. Vor dem Sport sind Orthomol zufolge Kohlenhydrate, verzweigtkettige essenzielle Aminosäuren, Kreatin sowie für die Gelenke Glucosamin, Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure wichtig. Sie sind zusammen mit Coffein in Orthomol Sport prepare enthalten. Während der Belastung wird mit Orthomol Sport perform ein Elektrolytgetränk angeboten und für die Regenerationsphase danach gibt es Orthomol Sport protein mit Molkenproteinisolat, das sich an kraftorientierte Sportler richtet, oder Orthomol Sport recover mit drei Proteinquellen und Kohlenhydraten für die „konsequente Regeneration nach harten Ausdauereinheiten“.

Neu auf dem deutschen Markt ist z. B. das dänische Familienunternehmen TrioPharma, das mit Husk ein Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Flohsamenschalen anbietet. Der Vorteil des Produkts soll in der hohen Reinheit der Flohsamenschalen liegen. Denn je reiner die Sortierung ist, das heißt je weniger Samen in den Schalen sind, desto höher ist die Quellfähigkeit und damit der positive Effekt auf die Darmtätigkeit. Erkennbar ist diese Reinheit an der Farbe, denn während die Samen schwarz erscheinen, sind die Schalen hell – und Husk ist hell, davon haben wir uns vor Ort überzeugt. Bezogen werden kann das Produkt in Deutschland über Hecht Pharma.

Hergestellt in Deutschland werden dagegen die Nahrungsergänzungsmittel von MantraPharm. Das in Baden-Baden angesiedelte Unternehmen wurde von dem Apotheker Axel Scheumann ins Leben gerufen und setzt auf die enge Zusammenarbeit mit Apothekern und Ärzten. „Von Apothekern entwickelt, in der Apotheke erhältlich“ lautet der Slogan von MantraPharm. Das Produktportfolio bietet Präparate für unterschiedliche Indikationsgebiete, z. B. mit Mantra ArthoStar ein Nahrungsergänzungsmittel für Gelenke, Knochen und Muskeln, das neben Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat auch afrikanisches Weihrauchpulver enthält. Für die Verkaufsförderung kann eine interaktive MantraPharm-Phytothek sorgen, möglich ist auch eine Eigen-Labelung.

Eine derartige Labelung bietet auch Naturafit – die Manufaktur für Mikronährstoffe an. Allerdings sind die vom Unternehmen hergestellten Glasflaschen mit verschiedenen Mikronähr­stoff(kombination)en von Haus aus so attraktiv, dass man sich eine Veränderung gut überlegen sollte.

Inhaltlich zeichnen sich Naturafit-Präparate laut Unternehmen durch Reinsubstanzen bester Bioverfügbarkeit und eine Herstellung von Hand in Deutschland aus. Das Produktportfolio ist breit aufgestellt – und wird ständig erweitert. Neu im Angebot sind z. B. das Multivitamin-Multimineralstoff-Präparat A-Z Premium, das Omega 3 Vegan Algenöl sowie die pflanzliche Schlafgut-Formel mit einer Kombination aus Baldrianwurzel-, Hopfen-, Passionsblumen- und Zitronenmelissen-Extrakt, die für ein besseres Ein- und vor allem auch ein besseres Durchschlafen sorgen soll.

Neue Produkte konnte man auch am Stand von Promedico entdecken. Informieren konnte man sich darüber hinaus über die Möglichkeiten der Fort­bildung mit der Pro Academy. Neben Präsenzveranstaltungen bietet das Unternehmen mittlerweile eine Online-Plattform (www.pro-academy.net), auf der E-Learnings und Webinare ­Mikronährstoffwissen vermitteln. Abgerundet wird die Pro Academy durch einen Newsletter, einen Science Blog, das Pro Magazin mit fundiertem Fachwissen und Beratungstipps und eine Fachbibliothek, in der sich ausgewählte Fachliteratur sowie Leitfäden für den Beratungsalltag finden.

Schöne Expopharm-Welt

Wie die Nahrungsergänzung spielt auch das Thema Kosmetik stets eine wichtige Rolle auf der Expopharm. Große etablierte Marken wie Vichy, Eucerin oder Avène glänzten auf der Messe allerdings durch Abwesenheit. Als bekannte „Kosmetik-Gesichter“ waren z. B. Bioderma, Bi-Oil, Caudalie, Dermasence, Rausch und Sensilis in Düsseldorf zu finden. Bei Bioderma stand die bewährte Sensibio H2O mizellare Reinigungslösung zumindest optisch im Mittelpunkt. Informationen erhielt man natürlich zum gesamten Produktsortiment. Bei Dermasence drehte es sich inhaltlich unter anderem um Vitop forte. Die Pflegecreme mit einem Wirkkomplex aus Färberwaid, Grünem Tee und Aloe vera richtet sich an die trockene und zu Neurodermitis neigende Haut. Therapiebegleitend bei Neurodermitis eingesetzt, soll Vitop forte bei regelmäßiger Anwendung schubfreie Phasen verlängern können. Sensilis präsentierte unter anderen die neue Linie Origin Pro EGF-5, die mit fünf Wachstumsfaktoren für eine nachhaltige Anti-Age-Wirkung sorgen soll. Die Linie umfasst derzeit eine Tagescreme, ein Serum und eine Augenkontur-Pflege.

Zu den Newcomern, die wir auf der Expopharm entdeckt haben, gehören Marken wie Dudu-Osun und Tanamera, Dermaroller, Erborian und Viliv, Dr. med. Christine Schrammek sowie O-live. Letztere, aus Griechenland kommende Marke, wird in Deutschland vom in Konstanz angesiedelten gleichnamigen Unternehmen vertrieben (www.olive-konstanz.de) und umfasst, wie der Name nahelegt, Produkte auf Olivenbasis. Neben Kosmetikprodukten bietet O-live auch ein ­Nahrungsergänzungsmittel mit biologischem Olivenöl an, das sich durch einen hohen Anteil an Phenolen und damit verbundenen antioxidativen ­Eigenschaften auszeichnen soll.

Das inhabergeführte Unternehmen Dr. med. Christine Schrammek mit Hauptsitz in Essen hat sich bislang vor allem an Dermatologen und Kometikinstitute gerichtet, mit der diesjährigen Expopharm nun jedoch auch die Apotheken als potenzielle Vertriebspartner in den Fokus genommen. Seine derma.cosmetics-Marke versteht sich als Problemlöser und umfasst Produkte mit „innovativer Formulierung, ­hohem Wirkstoffanteil und durch ­Studien belegte Wirksamkeit sowie klinisch bewiesene Verträglichkeit“ (www.schrammek.de).

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Die Marken Erborian und Viliv werden von der C.l.u.b. Unique Brands International GmbH vertrieben (www.club-brands.com). Ihren Namen verdankt ­die aus Korea stammende Marke Erborian (aus dem Französichen für Herbes d‘Orient) der Vielzahl asiatischer Heilpflanzen, die in den Produkten stecken. Die Gründerinnen Hojung Lee und Katalin Berenyi haben eine Pflege entwickelt, die auf alter koreanischer Tradition basiert. Die in den Produkten enthaltenen Inhaltsstoffe sollen die Mikrozirkulation der Haut anregen und die Sauerstoffaufnahme in den Zellen verbessern.

Bei Viliv handelt es sich um eine aus der Schweiz stammende „BioMedical Hautpflegemarke“. Sie vereint Erfahrung in der Dermatologie mit neuen Erkenntnissen über wirksame Inhaltsstoffe aus der Biotechnologie. Viliv-Gründer Dr. Felix Bertram ist praktizierender Dermatologe und leitender Arzt der größten dermatologischen Praxis der Schweiz.

Auch der Dermaroller stammt aus der Dermatologie und wird in dermatologischen Praxen z. B. zur Narbenbehandlung eingesetzt. Ausgehend von den hier eingesetzten Geräten hat die Dermaroller GmbH, ein Unternehmen der mi.to. pharm GmbH, ein Dermaroller Home Care Skin Rejuvenation System für zu Hause entwickelt. Es umfasst einen Dermaroller mit 0,2 mm langen Mikronadeln sowie verschiedene Pflegeprodukte. Der Dermaroller soll aufgrund der kurzen Nadellänge nicht wehtun, dabei jedoch positive Effekte erzielen, wie die Abtragung von alten Hautschüppchen, die Befreiung blockierter Talgdrüsen und die Stimulierung der Zellerneuerung. Die passenden Pflegeprodukte basieren auf Hyaluronsäure und wirken damit feuchtigkeitsspendend. Je nach Produkt sind sie mit weiteren Inhaltsstoffen kombiniert, z. B. mit Kollagen und Elastin.

Ein Preis für „Danke Apotheke“

Im Rahmen der Expopharm wurde am 13. September wieder der Expopharm Medienpreis verliehen. Mit dem Wettbewerb, der unter dem Motto „Die Apotheke in der Gesellschaft“ ausgeschrieben wurde, soll „umfassende, seriöse, dabei aber auch durchaus kritische Berichterstattung über Apotheken“ gefördert werden. Zum vierten Mal in der mittlerweile dreizehnjährigen Geschichte wurde dabei in diesem Jahr ein Sonderpreis vergeben. Ausgezeichnet wurde damit der Wort & Bild Verlag für seine integrierte Kampagne „Danke Apotheke“. Anlass für diese Kampagne war das EuGH-Urteil und die darauf folgende politische Diskussion, den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln wieder zu verbieten, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland durch wohnort- und patientennahe Apotheken zu sichern. Die Begründung der Jury für die Preisvergabe: Der 60-sekündige Fernsehspot zeige vermeintlich Selbstverständliches und Alltägliches und betone damit den Wert und die Besonderheit der Apotheke. In einer besonders schwierigen Situation habe der Film den Apothekern geholfen, ihre Argumente von der menschlichen Dimension ihrer Arbeit abseits von ordnungs- und strukturpolitischen Fragen bildhaft und damit verständlich zu machen. Dabei zeige er diese menschliche Dimension sympathisch, schlicht und ohne überhöhendes Pathos.

Finden wir auch und gratulieren dem Wort & Bild Verlag hiermit herzlich zu diesem Preis!

Für Apotheken, die sich für fair gehandelte Biokosmetik interessieren, sind Dudu-Osun und Tanamera interessant, beide im Vertrieb der Spa Vivent Vertriebs GmbH (www.spavivent.de). Bei Dudu-Osun handelt es sich um eine schwarze Seife, die für die tägliche Reinigung von Körper, Gesicht, Haar und für die Rasur geeignet ist und für alle Hauttypen, auch die problematische Haut, empfohlen wird. Hergestellt wird die Seife in Nigeria auf der Basis von Palmöl und Asche und ist in zwei Varianten, parfümfrei oder mit Zitrus-Sandelholzduft, erhältlich. Pflegend und rückfettend wird sie durch Sheabutter. Diese wird unter der Bezeichnung Dudu-Shea auch in Reinform als Pflegecreme vertrieben. Tanamera umfasst Produkte aus Malaysia, die auf traditionellen, asiatischen Rezepturen basieren. Wie Dudu-Osun und Dudu-Shea wird auch bei Tanamera auf faire Herstellungsbedingungen, umweltfreundliche Verpackungen und reine, natürliche Inhaltsstoffe gesetzt. Die Produkte eignen sich als Halal Kosmetik und sind größtenteils vegan.

Schön und gesund soll nicht nur die Haut sein, auch die Zähne bedürfen entsprechender Pflege – und die Expopharm bot an mehreren Ständen die dafür notwendigen Pflegeprodukte. Dr. Liebe war mit den bewährten Zahncremes Pearls & Dents, Aminomed und Ajona auf der Messe. Für alle, die noch nicht im Urlaub waren, ein Tipp: auf www.ajona.de/reise findet derzeit ein Gewinnspiel statt. Ajona mitreisen lassen, ein landes­typisches Foto schießen und das Ajona-Reiseerlebnis auf der Website hochladen und schon hat man eine Chance auf einen Reisegutschein im Wert von 1500 Euro oder einen der vielen anderen attraktiven Preise.

Attraktiv und gesund sollen Zähne durch die Anwendung der Vitis-Produkte von Dentaid werden bzw. bleiben. Das apothekenexklusive Angebot umfasst Zahnbürsten, Mundspülungen und Zahnpasten, die speziell zur Bekämpfung von Karies entwickelt wurden. Neu im Sortiment ist die Vitis sonic Schallzahnbürste. Sie sendet akustische Hochfrequenzvibrationen aus, die die Borsten mit einer Geschwindigkeit von 31.000 bis zu 40.000 Bewegungen pro Minute seitlich in Schwingung versetzen. Dieser Vorgang erzeugt winzige Bläschen, die die Entfernung der bakteriellen Plaque erleichtern sollen. Zusätzlich zur mechanischen entsteht Dentaid zufolge eine hydrodynamische Wirkung, die die Entfernung des Biofilms in der gesamten Mundhöhle optimiert. Dabei soll die Bürste den Mundraum besonders schonend reinigen, da sie ohne Druck über die Zähne geführt werden kann. Angeboten wird die Schallzahnbürste in zwei Varianten: Als Vitis sonic S10 und Vitis sonic S20. Letztere hat einen erweiterten Funktionsumfang mit drei statt nur einer Putzart.

Rund um das Apothekenmanagement

Natürlich ist es schön, auf der Messe viele Anregungen für das Warensortiment und für eine mögliche Spezialisierung zu erhalten – um dieses Sor­timent profitabel nutzen zu können, muss aber natürlich das Apothekenmanagement stimmen. Das beginnt mit dem Warenwirtschaftssystem und reicht über die Automatisierung und Lösungen für das Labor bis zur Mitarbeiterplanung und Tools für die Analyse der eigenen Wirtschaftlichkeit. Auf Letzteres ist das Unternehmen Baufeldt & Partner spezialisiert. Auf der Expopharm präsentierte es seine neue Marke apothekenErfolg, zu der es bald auch eine passende Website unter www.apothekenerfolg.de sowie eine App mit dem Namen apothekenErfolg Dashboard geben wird. Die App soll es Apothekenleitern ermöglichen, übersichtlich und in Echtzeit Schlüssel-Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr inklusive Abweichung und unter der Berücksichtigung der Benchmark-Entwicklung einzusehen – von überall aus und zu jeder Zeit. Das Dashboard befindet sich derzeit noch in der Testphase. Sobald diese abgeschlossen ist, sollen die Berater-Teams geschult und das Board bei Pilotkunden ein­gesetzt werden, um zur Serienreife zu kommen.

Bereits am Start ist awintaOne, die technologische Plattform, mit der in den kommenden Jahren alle awinta-Warenwirtschaftssysteme in ein System zusammengeführt werden sollen. Aktuell werden Asys-Systeme umgestellt, die weiteren Systeme sollen sukzessive folgen. Gut zu wissen für die Nutzer: die bekannten Oberflächen können mit dem neuen System weiter verwendet werden. Beim Update kann jeder Apothekenmitarbeiter für sich entscheiden, ob er mit der neuen awintaOne-Oberfläche oder mit seiner gewohnten weiter arbeiten will. Teil der Entwicklung waren und sind auch viele Tools, die den Arbeitsalltag weiter erleichtern sollen. So gibt es z. B. eine „Avatar“-Funktion in awintaONE, die die einfache Übertragung eines Arbeitsvorganges auf ein mobiles Endgerät ermöglicht – ein Wisch genügt. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig: So kann beispielsweise ein offener Verkaufsvorgang im Rahmen einer Beratung im Freiwahl-Bereich der Apotheke auf das Tablet übertragen und mitgenommen werden. Gleiches gilt für diskrete Beratungen. Der Vorgang kann anschließend wieder in die Kasse übertragen oder direkt auf dem Tablet abgeschlossen werden. Die Funktion kann auch genutzt werden, um für eine Beratung relevante Informationen wie Abbildungen von Packungen aus der Kasse auf dem Kundendisplay des aT1 bereitzustellen. Für Apotheken ohne Kommissionierautomat besteht zudem die Möglichkeit, eine Pick-up-Liste auf das mobile Endgerät zu übertragen. HV-Arbeitsplatz und mobile Geräte werden somit stärker vernetzt.

Foto: DAZ/Alex Schelbert
Schick und neu präsentierte sich der Stand des Deutschen Apotheker Verlages auf der Expopharm. Und natürlich gab es auch auf dem Stand Neuigkeiten zu entdecken.

Vernetzung war auch das Stichwort bei Lauer-Fischer. „Alleine stark, gemeinsam unschlagbar!“ lautete das Messe-Motto. Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass Einzellösungen zwar gut sein können, nur im Zusammenspiel jedoch Synergieeffekte richtig genutzt werden können. So legt man bei Lauer-Fischer Wert darauf, dass das Warenwirtschaftssystem Win­apo 64 Pro mit allen weiteren Lauer-Fischer-Lösungen optimal harmoniert und weitere Geräte wie die Scan-Lösung Winapo RezeptScan lückenlos in die eigenen Arbeitsprozesse eingebunden werden können. Als zertifizierter Partner der Deutschen Post AG wird Lauer-Fischer Kunden ab der Expopharm eine Anbindung an die API-Schnittstelle anbieten, die auf Knopfdruck den Massenversand von Rechnungen z. B. an Heime und Betreuungspersonen ermöglicht. Und mit MediPlanOnline werden bereits heute alle am Medikationsprozess beteiligten Akteure vernetzt, über Winapo 64 Pro und die digitale Patientenakte CGM Life auch als digitale Umsetzung des bundeseinheitlichen Medikationsplans.

Dass auch der Kommissionierautomat noch stärker mit der Warenwirtschaft und der Präsentation von Produkten in der Apotheke vernetzt werden kann, zeigte sich am Stand von BD Rowa. Präsentiert wurde hier unter anderem das „Digital Pharmacy Marketing“ – von Herstellern erstellte Produktvideos für die digitale Sichtwahl. Mit dem Angebot richtet sich BD Rowa somit nicht nur an Apotheker, sondern auch an die Hersteller von Sicht- und Freiwahlprodukten. Sie gestalten z. B. „Digital Signage Videos“, die an die Dimensionen der Bildschirme angepasst sind – und haben darüber hinaus die Möglichkeit, Produktbilder und Informationen ihrer Produkte ­direkt in der Datenbank zu pflegen.

Apotheker profitieren von Produktinformationen und digitalen Werbemitteln, die ständig aktualisiert werden. Ein weiteres Thema bei BD Rowa waren Lösungen entlang der „Customer Journey“. Ziel dieser Lösungen ist es, die Apotheken konkurrenzfähig gegenüber Internet-Anbietern zu machen und ihnen Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Kunden online und offline ansprechen und langfristig binden können.

Virtuelle Präsentation und durchgängig optimierte Prozessketten demonstrierte Apotheker Gunther Böttrich auf der Expopharm in der Digitalen Apotheke 4.0 gemeinsam mit Pharmatechnik. Die promosi GmbH bindet die Touch-Monitore seiner virtuellen Sichtwahl umfassend in die Arbeitsabläufe der Apotheke ein. So entstehen Böttrich zufolge z. B. in Verbindung mit der autonomen Warenwirtschaft, der IXOS-Kasse und dem Lagerautomaten K2m von Pharmatechnik neue Prozessarchitekturen, die dem Apothekenteam viel Zeit und neue Möglichkeiten für Beratung und Präsentation geben. Mit einem Touch wurde am Messestand aus dem Kommissionierer ausgelagert, und die Artikel erschienen automatisch direkt in der Kasse.

Ideen für Sicht- und Freiwahl

Die Expopharm ist stets auch eine Fundgrube für Ideen für die Sicht- und Freiwahl. So wurde am Stand von Strathos z. B. das neue EMS Halsschmerz Spray Akut vorgestellt, das im Oktober verfügbar sein wird. Das Medizinprodukt mit dem Wirkstoff Glycerol wirkt hypertonisch, ist osmotisch aktiv und filmbildend und soll damit für eine schnelle Linderung der Symptome und die Entfernung anhaftender Erreger bei einer Pharyngitis sorgen.

Kuscheliges für kleine und große Apothekenkunden fand sich mit den Wärmestofftieren von Habibi, Warmies und Wellibellies. Vorgestellt wurden neue Motive und Größen, z. B. das Warmies-Einhorn oder passend zum aktuellen Emoji-Film entwickelte Habibi-Emojis. Und für Halloween kann man sich schon mal mit der Habibi-Fledermaus bevorraten.

Bei Compressana wurden Tape Sox präsentiert, die helfen sollen, Fußfehlstellungen wie einen Hallux zu korrigieren. Darin sind Tapes eingearbeitet, wie man sie aus Physiotherapie und Kinesiotaping kennt. Der Vorteil der Sox: Das Tape muss nicht mehr auf die Haut aufgeklebt werden, sondern ist direkt in die Socken eingearbeitet. Die Taping Socken bestehen Compressana zufolge größtenteils aus hautsympathischer Baumwolle und können in jedem normalen Schuh, auch bei sportlicher Betätigung und dank der Tabi-Form sogar in Sandalen getragen werden.

Foto: DAZ/Alex Schelbert

Einen AntiParasit Borreliose-Test gab es am Stand von Beaphar. Das Unternehmen ist eigentlich auf Tiergesundheit spezialisiert und bietet Produkte, „die das Zusammenleben von Mensch und Tier bereichern“ sollen. Mit dem Test hat das Familienunternehmen jedoch ein Produkt im Sortiment, das sich sowohl an Menschen als auch an Tiere richtet. Der Test zum Nachweis von Borreliose-Bakterien arbeitet nämlich mit dem Parasiten selbst. Zecke (von Mensch oder Tier) entfernen, in ein Proberöhrchen geben und mit der Probenflüssigkeit vermengen, mit einer Pipette Flüssigkeit aus dem Röhrchen entnehmen und auf die Testkassette auftragen – fertig. Innerhalb von zehn Minuten soll der Test anzeigen, ob die Zecke Träger von Borreliose-Bakterien war und somit gegebenenfalls ein Arztbesuch anzuraten ist.

Auch wenn die Zecken-Saison für dieses Jahr wohl beendet ist – die nächste kommt bestimmt und dann stellt der Test sicher eine interessante Option für die Apotheke dar

Zum Schluss noch eine Idee zur bevorstehenden Weihnachtszeit: Das britische Unternehmen Bomb Cosmetics bietet neben einem großen und vor allem bunten Sortiment an unterschiedlichen Badekugeln auch eine neue Art und Weise, wie man diese verschenken kann: Als nach eigener Aussage weltweit einziges Unternehmen vertreibt Bomb Cosmetics Weihnachtskarten, in die eine handgemachte Badekugel eingearbeitet ist – als witziger und aufmerksamkeitsstarker 3D-Bestandteil des jeweiligen Motivs und natürlich für ein entspannendes Weihnachtsbad nach dem Auspacken. 20 verschiedene Karten stehen zur Ver­fügung, alles echte Hingucker. |

Foto: DAZ/Alex Schelbert

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