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Grippesaison beginnt, RKI empfiehlt Impfung im Oktober und November
Die Grippewelle der vergangenen Saison 2016/2017 war besonders schwer. Das meldet das Robert Koch-Institut (RKI), nachdem die Arbeitsgemeinschaft Influenza den Saisonbericht nun ausgewertet hat. Vor allem ältere Menschen hätte die Influenza heftig getroffen – gerade bei dieser Patientengruppe seien die Impfquoten besonders niedrig: Nur 35 Prozent der Senioren hatten sich im vergangenen Winter gegen Grippe impfen lassen.
Auch bei der Impfwilligkeit bei Ärzten und der Pflege hat es wohl in der vergangenen Grippesaison gehapert. Das RKI untersuchte die Durchimpfung an zwei Universitätskliniken und fand, dass nur 40 Prozent der Mitarbeiter sich gegen Influenza hatten impfen lassen. Neben dem Eigenschutz der Ärzte und Pflegekräfte hilft dies auch, die Ansteckungskette der Infektion zu durchbrechen.
Eine verbreitete Impfträgheit war aber wohl nicht der einzige Grund für das heftige Wüten der Influenzaviren 2016/2017. Der Impfstoff passte nicht. Er enthielt Influenza-A-Viren vom Typ H3N2 Hongkong, diese machten jedoch nur rund 25 Prozent der zirkulierenden Influenzaviren aus. Vor dem mit 75 Prozent dominierenden Stamm, H3N2 Bolzano, schützte die Impfung nicht. Professor Lothar H. Wieler, Präsident des RKI, betont dennoch die Sinnhaftigkeit einer Grippeimpfung, denn „trotz der schwankenden Impfeffektivität ist die Impfung die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor einer Erkrankung“. So könnten schwere Verläufe der Virusinfektion verhindert werden.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut – STIKO – empfiehlt die Grippeimpfung
- Personen über 60 Jahren,
- Schwangeren,
- chronisch Erkrankten,
- medizinischem und pflegerischem Personal.
Als optimalen Impfzeitpunkt benennt das RKI Oktober und November. Zusätzlich zur Impfung gegen Influenza rät das RKI zu einfachen, effektiven und probaten Maßnahmen: Händewaschen – regelmäßig und gründlich mit Seife – und Abstand zu erkrankten Personen halten.
Grippeimpfung: Auch subcutan und als Nasenspray
Neben den Impfstoffen zur intramuskulären Injektion in den Oberarm gibt es in dieser Saison einen Impfstoff, der subcutan injiziert werden kann. Kinder ab einem Alter von zwei Jahren können mittels eines Nasensprays gegen Grippe geimpft werden. Einen speziellen Impfstoff gibt es auch für ältere Menschen ab 65 Jahren. Dieser enthält zusätzlich einen Wirkverstärker. Neben den trivalenten Impfstoffen, die erstattet die Krankenkasse, hat das Paul-Ehrlich-Institut auch drei tetravalente Influenza-Impfstoffe freigegeben. Diese schützen gegen die Stämme Influenza Virus Type A, H1N1 / Influenza Virus A, H3N2 / Influenza Virus Type B (Victoria lineage) und Influenza Virus, Type B (Yamagata lineage).
Grippeimpfung trotz Hühnereiweißallergie?
Für die aktuell bevorstehende Grippesaison gibt es keinen Impfstoff, der frei von Hühnereiweiß ist. Was machen Impfwillige mit einer Allergie gegen das Protein? Hier gibt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Entwarnung: „Dies braucht Menschen mit einer Hühnereiweißallergie nicht zu beunruhigen“, erläutert der Präsident des PEI, Professor Klaus Cichutek. Schwerwiegende allergische Reaktionen auf eine Grippeimpfung seien selten und bei Patienten mit Hühnereiweißallergie nicht häufiger als bei nicht allergischen Patienten. Dennoch empfiehlt Cichutek, den impfenden Arzt über die Allergie zu informieren. |
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