Aus der Hochschule

Perspektiven für die Zukunft

Tag der Pharmazie an der Philipps-Universität Marburg

Der diesjährige Tag der Pharmazie hatte die Verbindung zwischen der Tradition und der Zukunft der Pharmazie, speziell am Ausbildungsstandort Marburg, zum Thema. Das Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie wurde vor 50 Jahren in Marburg eingerichtet. Ebenfalls ist der Fachbereich stolz, dass die ordentliche Professur für Klinische Pharmazie seit zehn Jahren am Fachbereich angesiedelt ist. Neben den beiden Jubi­läen blickt man an dem Tag auch in die Zukunft und zeigte den Studierenden mittels Vorträgen und Workshops Berufsmöglichkeiten nach dem universitären Pharmaziestudium.
Foto: Regina Gerlach-Riehl, FB Pharmazie
Kammerpräsidentin Ursula Funke begrüßte am Tag der Pharmazie gemeinsam mit dem Dekan Prof. Dr. Keusgen die Teilnehmer.

Nach einem Grußwort von der Präsidentin der Apothekerkammer Hessen, Ursula Funke, wurden traditionell am Tag der Pharmazie die Stipendien der von Bülow Studienstiftung Pharmazie vergeben. Prof. Dr. Michael Keusgen, Dekan des Fachbereichs, konnte in diesem Jahr die Stipendien zur Studien­unterstützung an Daria Jilani und ­Erika Dorochow, beide Studentinnen des 6. Fachsemesters, überreichen. Mit dieser ersten deutschen Stiftung zur Förderung von Pharmaziestudierenden soll das Studium und die Ausbildung junger Pharmazeutinnen und Pharmazeuten und damit zugleich der Beruf der Apothekerin bzw. des Apothekers zielgerichtet in jedem Jahr gefördert werden. Die von Bülow Studienstiftung Pharmazie mit Sitz in Marburg wurde im Sommersemester 2010 ins Leben gerufen.

Prof. Dr. Thilo Bertsche stellte in seinem Vortrag das Leipziger Zentrum für Arzneimittelsicherheit vor. Dabei schilderte er die verschiedenen interdisziplinären Lösungen von Medizin und Pharmazie für den Patienten. Insbesondere die einzelnen Aspekte der Klinischen Pharmazie und deren Möglichkeiten zur Verbesserung der Patientenbetreuung wurden darin aufgezeigt. Im folgenden Vortrag wurde das Bundesinstitut für Risikobewertung und dessen einzelnen Arbeitsgebiete durch Prof. Dr. Gilbert Schönfelder vorgestellt. Die Berufsmöglichkeiten von Apothekerinnen und Apothekern in den einzelnen Bereichen wurden anhand der Zuständigkeiten der einzelnen Abteilungen dargelegt. Aus dem Bereich der Pharmazeutischen Technologie konnte Prof. Dr. Patrick Garidel von Boehringer Ingelheim gewonnen werden. Am Beispiel der Protein Formulierung zeigte er, wie interdisziplinäre Projektteams in der Pharmazeutischen Industrie zusammenarbeiten. Weiterhin schilderte er das Zusammenspiel von virtuellen Methoden der Proteinoptimierung mit der klassischen Protein-Wirkstoff-Formulierung.

Im Anschluss an die Vorträge konnten die Studierenden in verschiedenen Workshops Informationen über Berufsmöglichkeiten nach dem Pharmaziestudium bekommen. Die ­Landesapothekerkammer Hessen informierte über die strukturierte Ausbildung im dritten Ausbildungsabschnitt für Pharmazeutinnen und Pharmazeuten – ein wichtiges Thema für die Planungen unmittelbar nach dem Studium. Prof. Cornelia Keck vom Institut für Pharmazeutische Technologie zeigte mit ihrem Team die Berufsfelder für Pharmazeuten in der Kosmetikindustrie und erläuterte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich Anforderungen und eingesetzter Techniken. Weiterhin konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Möglichkeiten in den verschiedenen Bereichen der pharmazeutischen Indus­trie informieren. Die Arbeitsgebiete „Arzneimittelsicherheit und Klinische Studien“ wurden von Lilly Deutschland, Bad Homburg, in einem interaktiven Workshop aufgezeigt. Der Marburger Standort von GSK Vaccines gab Einblicke in die Arbeitsfelder von Pharmazeuten ­innerhalb der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Die vier Mitarbeiter, darunter auch ein Pharmazeut im Praktikum, diskutierten die Möglichkeiten mit den Teilnehmern des Workshops. Das Workshop-Angebot wird in diesem Semester auch nach dem Tag der Pharmazie weitergeführt werden. Sowohl Evonik, Darmstadt, als auch CSL Behring, Marburg, werden die Studierenden und Doktoranden am Fachbereich über die Anforderungen und Karrierewege innerhalb der pharmazeutischen Industrie ­informieren.

Mit dem Tag der Pharmazie begeht der Fachbereich einmal im Jahr einen Informations- und Studientag, um aufzuzeigen welche vielfältigen Berufsmöglichkeiten in öffentlicher Apotheke, Krankenhausapotheke, Pharmaindustrie, Forschungseinrichtungen und darüber hinaus möglich sind. Der nächste Tag der Pharmazie am Fachbereich Pharmazie der Philipps-Universität ist für November 2018 angedacht. |

Dr. Christof Wegscheid-Gerlach

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