Schwerpunkt Contergan

Was heißt denn schon behindert?

Eine Sängerin und Musiklehrerin meistert ihr Leben als Contergan-Geschädigte

Von Rut Katzenmaier | Sonnengelb ­fröhlich strahlt die Außenfassade des Mehrfamilienhauses in Böblingen, einer Kreisstadt etwa 20 Kilometer südwestlich von Stuttgart. Die Fenster sind hell erleuchtet, Kinderlachen ist zu hören, als Pekka Peltonen die Türe öffnet: Die Haushaltshilfe und ihr kleiner Sohn verabschieden sich gerade. Peltonens Frau, Angelika Bernhard-Peltonen, wartet schräg hinter ihm in der Wohnungstür. Das Erste, was auffällt, sind ihr Lachen und ihr offenes Auftreten. Zur Begrüßung gibt es das typisch deutsche Händeschütteln. Die Arme der Musiklehrerin sind jedoch um ein Vielfaches kürzer als normal – von Schulter bis zu den Fingerspitzen mögen es rund 20 Zentimeter sein – ein typischer Fall von Schädigung durch Contergan.

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