- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 28/2018
- Gesundheitspolitik neu ...
Gesundheitspolitik
Gesundheitspolitik neu denken
Minister Garg: Versorgung statt Kostenorientierung
Die IDH bietet den akademischen Heilberuflern eine Plattform für Gespräche miteinander sowie mit der Politik und der Öffentlichkeit. Beim parlamentarischen Abend der IDH kritisierte die IDH-Vorsitzende Dr. Monika Schliffke den Koalitionsvertrag der Bundesregierung, weil die Selbstverwaltung darin gar nicht vorkomme. Dies verkenne das Engagement der Beteiligten.
Konsequenzen betrachten
Dagegen beschrieb Gesundheitsminister Garg Selbstverwaltung und Freiberuflichkeit als „Bestandteile der demokratischen Verfasstheit“. Garg mahnte, Gesundheit und Pflege gemeinsam als Versorgungspolitik zu betrachten. Diese sei viel zu lange durch die ökonomische Brille gesehen worden. „Wir haben uns zu wenig Gedanken gemacht, was das in der Konsequenz bedeutet“, erklärte Garg und erinnerte an Zeiten, in denen von „Ärzteschwemme“ und „Kostenexplosion“ die Rede war. Daraufhin würden jetzt Arbeitskräfte im Gesundheitswesen und in der Pflege fehlen.
Doch bestehe nun die Chance, „Gesundheitspolitik anders und neu zu denken“ und die Daseinsvorsorge ernst zu nehmen. Der Anspruch sollte sein, die Menschen gemeinsam zu versorgen. Die Jamaika-Koalition in Kiel strebe daher eine sektorenübergreifende Versorgung an, die jedoch bisher an den Rahmenbedingungen, insbesondere an der Vergütung scheitere. Der Einstieg in grundlegende Reformen sollte noch in dieser Legislaturperiode stattfinden, forderte Garg. Er warb auch für das Ende der Budgetierung bei der Ärztehonorierung. Es gehe darum, alle Leistungen zu bezahlen. Durch eine intelligente Steuerung der Patienten, insbesondere in der Notfallversorgung, könne an anderer Stelle Geld gespart werden. Doch „auf Dauer haben wir eher zu wenig Geld im System, wenn wir die Ansprüche einer älter werdenden Gesellschaft betrachten“, erklärte Garg. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.