Wirtschaft

Ohne PKV fehlen Milliarden

Studie zu Ausgaben der privaten Krankenkassen

eda | Eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) zeigt, dass die Ausgaben je Versicherten bei den privaten Krankenkassen langsamer ansteigen als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Zwischen 2006 und 2016 stiegen die GKV-Ausgaben demnach um 48,3 Prozent, die der PKV nur um 43,1 Prozent.

Laut „Handelsblatt“ könnte eine Ursache dieser Entwicklung sein, dass seit mehreren Jahren eine „expansive Gesundheitspolitik“ betrieben wird. Jüngst hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) dafür gesorgt, dass die GKV-Ausgaben um 1,5 Milliarden Euro ansteigen könnten.

Für Arztpraxen durchaus existenzgefährdend

Laut WIP-Chef Frank Wild profitiere die gesamte Solidargemeinschaft vom Mehrumsatz der PKV. Ärzten und Physiotherapeuten würden höhere Honorare gezahlt und den Versicherten Originalpräparate statt Rabattarzneimittel erstattet. 2016 betrug der Mehrumsatz rund 13 Milliarden Euro – ein Rekordwert. In den zehn Jahren davor ist der Mehrumsatz um 3,2 Milliarden Euro (33 Prozent) gestiegen. Gäbe es keine PKV, würde das Geld dem System „von heute auf morgen“ fehlen. Ohne Mehrumsatz würde jede Arztpraxis mehr als 50.000 Euro einbüßen, was in manchen Fällen als durchaus existenzgefährdend ­anzusehen ist.

Ambulant: PKV zahlt doppelt

Obwohl die PKV nur elf Prozent der Versicherten stellt, beträgt ihr Anteil bei der ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung 23,5 bzw. 26,3 Prozent. Der Anteil bei Arzneimitteln liegt bei 13 Prozent. Weil in der stationären Behandlung für Privatversicherte – ab­gesehen von Wahlleistungen – die gleichen Honorarsätze gelten, ist der Mehrumsatz im Krankenhausbereich mit 665 Millionen Euro eher gering. Dafür bezahlt die PKV im ambulanten Bereich pro Leistung das Doppelte, da die Honorare dort nicht begrenzt sind. |

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