Gesundheitspolitik

Securpharm: Es geht voran

Klinikapotheken wünschen sich einfachere Handhabung

BERLIN (ks) | Es sind keine fünf Monate mehr: Zum 9. Februar 2019 muss die Richtlinie umgesetzt sein, mit der europaweit Arzneimittelfälschungen in der legalen Lieferkette der Kampf angesagt wird. Laut Securpharm, der Organisation, die für den Aufbau des neuen Fälschungsschutzsystems in Deutschland zuständig ist, geht es mit der Anbindung aller Beteiligten an das System voran.

Ab 9. Februar 2019 müssen grundsätzlich alle Rx-Arzneimittel, die ein Hersteller für den Verkehr freigibt, besondere Sicherheitsmerkmale tragen: Einen Erstöffnungsschutz, an dem erkennbar ist, ob eine Packung schon einmal geöffnet wurde, sowie ein individuelles Erkennungsmerkmal in Form eines Data-Matrix-Codes. Beide Sicherheitsmerkmale müssen durch die Apotheke unmittelbar vor der Abgabe an den Patienten überprüft und das Erkennungsmerkmal deaktiviert werden. Nicht zuletzt die jüngsten Fälschungsverdachtsfälle in Deutschland und Europa zeigten, „dass es wichtig und richtig ist, Arzneimittel mit Sicherheitsmerkmalen noch stärker gegen Fälschungen zu schützen“, betont Dr. Reinhard Hoferichter, Vorstandssprecher von Securpharm.

Damit der neue Fälschungsschutz auch wirklich gelebt werden kann, müssen sich alle Hersteller, Großhändler, Apotheken und Krankenhausapotheken an das System ­anschließen. Die Vorbereitungen laufen laut Securpharm gut: 291 Pharmaunternehmen seien schon dabei – immerhin mehr als drei Viertel aller betroffenen Hersteller in Deutschland. Die übrigen sollten sich nun allerdings sputen: Die Frist, die eine pünktliche Anbindung garantiert, läuft Ende September aus. Securpharm rechnet daher mit weiteren Anmeldungen bis Ende des Monats.

12.783 Apotheken registriert

Mittlerweile haben sich 388 pharmazeutische Großhandlungen und 12.783 Apotheken bei Securpharm registriert – darunter sind auch 213 der rund 400 Krankenhausapotheken. Das freut Hoferichter besonders – zumal es hier zuletzt einige Reibereien zwischen Herstellern und Krankenhaus- bzw. krankenhausversorgenden Apotheken gab. Das Problem dieser Apotheken ist die große Menge von Arzneimittelpackungen, die sie zu bewältigen haben. Hier wünschen die Klinikapotheken eine einfachere Handhabung, als jede Packung einzeln für den Scan zur Ausbuchung in die Hand nehmen zu müssen. |

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