Wirtschaft

Gewinnrückgang trotz Wachstum

Phoenix Group setzt auf Zusammenarbeit mit Payback

ts | Der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix Group konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 zwar bei Umsatz und Gesamtleistung zulegen, der Gewinn ging jedoch zurück. Die digitale Zusammenarbeit mit Payback soll intensiviert werden.

Die Gesamtleistung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 (Februar bis Oktober 2018) stieg gegenüber der Vor­jahreszeit um 4,3 Prozent auf 24,4 Mrd. Euro an, teilt Phoenix in einer Pressemeldung mit. Der Wert setzt sich aus Umsatzerlösen und Warenumschlag gegen Servicegebühr zusammen. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 19,1 Mrd. Euro zu. Der Anstieg sei insbesondere auf Zuwächse in Osteuropa und Deutschland zurückgegangen.

Mehr Molltöne weist dagegen die Ergebnisseite des Konzerns auf. So gab der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um gut 9 Mio. Euro auf 323,6 Mio. Euro nach. Das Ebit, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, fiel mit 220,3 Mio. Euro sogar um mehr als fünf Prozent leichter aus. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Einmal­effekte im Zusammenhang mit Optimierungsprogrammen.

Ungeachtet der schwächeren Ertragsentwicklung konnte Phoenix die Eigenkapitalquote von 30,1 Prozent auf 30,9 Prozent steigern. Für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 rechnet Oliver Windholz, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharma SE, „mit einem Umsatzwachstum oberhalb der europä­ischen Pharmamärkte“.

Phoenix-App wird in alle Payback-Kanäle integriert

Zudem kündigte das Unternehmen an, seine Partnerschaft mit dem Bonusprogramm Payback zu erweitern. Demnach soll das Payback-System mit der Phoenix-App „Deine Apotheke“ verbunden werden. So soll die App ab dem 1. Februar in alle Payback-Kanäle integriert werden. Ab Sommer 2019 soll dann zudem Payback in der Apotheken-App zu finden sein.

Laut Phoenix wenden derzeit rund 2000 Apotheken die im Sommer 2018 gestartete App Deine Apotheke an. Das Payback-Bonussystem wird aktuell von mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland genutzt.

Mit der App können Endkunden laut Phoenix ein Produkt oder Rezept mit dem Smartphone ab­fotografieren und an teilnehmende Apotheken senden. Neben rezeptpflichtigen Arzneimitteln lassen sich apothekenpflichtige und Freiwahlprodukte per Chatnachricht vorbestellen. Die Apotheken wiederum können ihre Kunden via App benachrichtigen, sobald die bestellten Produkte verfügbar sind.

„Unsere App steht allen Apo­theken offen“, sagte Phoenix-Deutschlandchef Marcus Freitag bei der Bekanntgabe der Zusammenarbeit im Oktober 2018. Durch die App wolle man den Endverbrauchern einfach nutz­bare, digitale Services anbieten und damit die Umsätze der Apothekenkunden steigern. Phoenix erhofft sich zudem, „näher an die Endkunden heranzurücken“.

Mit „Pro AvO“ und dem „Zukunftspakt Apotheke“ versuchen Sanacorp, Gehe und Noweda derzeit, über Kooperationen mit Verlagen, Apotheken und IT-Unternehmen digitale Bestellplattformen zu eta­blieren, um dem stärker werdenden Versandhandel Paroli bieten zu können. Phoenix geht nun seinerseits den Weg über Payback. |

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