Prisma

Dürfen Schwangere in die Sauna?

Keine Angst vor Hitzestress!

cae | Die Erhöhung der Körpertemperatur durch Sport, Sauna oder heiße Bäder schadet dem ungeborenen Kind nicht, sofern der Wert unter der Marke von 39 °C bleibt. Das ergab die Auswertung von zwölf Studien in Großbritannien, Kanada und Australien.
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Entspannung bei mäßigem ­Hitzestress – was dieser Frau guttut, schadet ihrer Leibesfrucht nicht.

Bei insgesamt 347 gesunden Schwangeren (kein Fieber!), die ihre natürliche Körperkerntemperatur (ca. 36,5 °C) aktiv oder passiv erhöhten, gab es keine Hinweise auf gesteigerte Risiken wie teratogene Schäden des Embryos oder häufigere Frühgeburten. Die Frauen hatten sich u. a. durch folgende Übungen oder Anwendungen „erhitzt“ (Durchschnittswerte der Körpertemperatur):

  • intensives Aerobic, 35 min: 38,3 °C
  • Wasser-Aerobic, 45 min: 37,5 °C
  • Sauna, 70 °C, 20 min: 37,6 °C
  • heißes Bad, 40 °C, 20 min: 36,9 °C.

Die höchste gemessene Temperatur einer Frau betrug 38,9 °C; sie lag somit gut 2 °C über dem Normalwert und nur knapp unter der kritischen Marke.

Einige Studien ergaben außerdem, dass mit fortschreitender Schwangerschaftsdauer die Körpertemperaturen bei gleichen thermogenen Belastungen weniger stark anstiegen; d. h. dass die körpereigene Thermoregulation durch stärkeres Schwitzen zunahm. Wollte man hierin einen Schutzmechanismus erblicken, wären Frauen im frühen Schwangerschaftsstadium stärker durch Hitzeeinwirkungen gefährdet. Daraus lässt sich die Empfehlung ableiten: Wer sich im ersten Trimenon befindet oder den Verdacht auf eine Schwangerschaft hat, sollte extremen Sport und lange Saunagänge meiden. Ansonsten ist für alle Schwangeren Entwarnung angesagt. |

Quelle

Ravanelli N et al. Heat stress and fetal risk. Environmental limits for exercise and passive heat stress during pregnancy: a systematic review with best evidence synthesis. Br J Sports Med; Epub 1.3.2018

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