DAZ aktuell

Lieferengpässe in Frankreich

530 Arzneimittel betroffen

bro | Lieferengpässe bei Arzneimitteln: Ein Problem, das nicht nur deutsche Apotheken und Kliniken kennen. In Frankreich soll die Lage aktuell besonders gravierend sein.
Foto: benjamin sibuet – stock.adobe.com

„Beispielloser Mangel an lebenswichtigen Medikamenten in Frankreich“ titelte die französische Tageszeitung „Le Parisien“ in der vergangenen Woche. Die Daten der nationalen Arzneimittelbehörde ANSM legt dazu erschreckende Zahlen offen: Im vergangenen Jahr seien 30 Prozent mehr Präparate nicht lieferbar gewesen als im Vorjahr – insgesamt 530 wichtige Medikamente stehen auf der Engpass-Liste. Konkret geht es um solche Arzneimittel, die die ANSM „MITM“ (Médicaments d’intéret thérapeutique majeur) nennt, also Arzneimittel mit einem großen therapeutischen Stellenwert. 2016 hatte die Liste 405 Einträge, 2015 waren es 391. In Frankreich wurde 2016 ein Arzneimittelgesetz verabschiedet, das den Umgang mit Lieferengpässen regelt. Demnach gilt ein Arzneimittel als nicht lieferbar, wenn der Apotheker das Präparat nicht binnen 72 Stunden beziehen und abgeben kann. Sobald das der Fall ist, müssen die Pharmazeuten den Vorgang der Behörde melden. In dem Artikel des „Parisien“ erklärt der französische Pharmaverband LEEM, dass die Unternehmen damit beschäftigt seien, die Engpasssitua­tionen schnellstmöglich wieder zu beheben. |

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