Bayer-Werk Elberfeld

Meilenstein der pharmazeutischen Industrie

Das Bayer-Werk in Elberfeld bis 1923

Von Lutz Heuer | Das 1866 von Friedrich Bayer gegründete Werk in Elberfeld (heute: Wuppertal) hat viele Geschichten zu erzählen. Es ist nicht die Geburtsstätte der Bayer AG, wohl aber seine Wiege. Etwa alle 20 Jahre hat es sich „neu erfunden“. Dieser Beitrag berichtet von den ersten 60 Jahren des Werkes an der Wupper, von dem oft entscheidenden Wirken von Apothekern, vom positiven Einfluss des bis 1900 gültigen französischen Rechts auf deutschem Staatsgebiet, von chemischen Reaktionen, die erstmals in Elberfeld industrielle Verwendung fanden sowie von pharmazeutischen Beobachtungen und den daraus abgeleiteten Produkten. Die Darstellung umfasst den Zeitraum bis etwa 1923, als die Farbstoffchemie vom Stammwerk in Elberfeld ins (damals neue) Werk nach Leverkusen verlagert wurde.

Meilenstein der pharmazeutischen Industrie


Foto: Bayer AG

Die meisten Arzneimittel sind chemisch definierte Moleküle, die im Patienten eine positive Veränderung seines Leidens bewirken. Arzneimittelforscher streben nach pharmakotherapeutischen Innovationen und benötigen für den Erfolg neben ihrer persönlichen Qualifikation zwei weitere Voraussetzungen: einen Rechtsrahmen, der Veränderungen begrüßt, und fundierte Theorien, die der praktischen ­Forschung die Richtung vorgeben.