Aus der Hochschule

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren

Interdisziplinäres Symposium an der FU Berlin

Am 12. April fand am Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin das „1. Berlin Interdisciplinary Symposium for Young GPCR Researchers“ statt. Im Fokus standen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR), die das direkte Angriffsziel eines Drittels aller weltweit zuge­lassenen Arzneistoffe darstellen. Trotz der immensen pharmakologischen Bedeutung ist das Wissen über die komplexe Funktionsweise der GPCR bis heute lückenhaft.
Foto: Trung Ngoc Nguyen (FU Berlin)
Die Teilnehmer des GPCR-Symposiums. Vorn in der Mitte die Organisatoren Dr. Marcel Bermudez (FU Berlin) und Dr. Andreas Bock (MDC).

Ziel des Symposiums war es, Berliner Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenzubringen, um neue interdisziplinäre Ansätze für die Erforschung von GPCRs zu diskutieren. Es beteiligten sich 41 Personen von folgenden Institutionen: FU Berlin, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Charité-Universitätsmedizin Berlin, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Potsdam-Golm.

Die in Kurzvorträgen und Posterpräsentationen vorgestellten Projekte waren häufig interdisziplinär ausgerichtet und verknüpften die Grundlagenforschung mit konkreten Anwendungen. Dabei wurde ein ums andere Mal die Komplexität der Funktionsweise von GPCRs deutlich. Nicht nur die ­Rezeptoren selbst, sondern auch die nachgeschalteten Signalproteine (G‑Proteine und Arrestine) existieren in verschiedenen Konformationen, die jeweils eigene Funktionen ausüben können. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse kann helfen, spezifischere Wirkstoffe zu entwickeln, die weniger unerwünschte Wirkungen aufweisen.

Die vielen Fachrichtungen, die an der GPCR-Forschung beteiligt sind, ­eröffnen innovative Perspektiven und Kooperationsmöglichkeiten, auch über den Berliner Raum hinaus.

Chancen für Pharmazeuten

Da interdisziplinäre Projekte mit vielen Herausforderungen einhergehen, wird es entscheidend sein, diese in ­Zukunft zu adressieren. Dies betrifft u. a. die Projektfinanzierung, Begutachtungsprozesse von Forschungsanträgen und Publikationen. Trotz einiger Hindernisse sind interdisziplinäre ­Ansätze häufig zielführend und erfolgreich bei der Beantwortung komplexer Fragestellungen. Eine effektive Kommunikation zwischen verschiedenen Wissenschaftsfeldern ist dabei entscheidend. Die breite naturwissenschaftliche Ausbildung im Pharmaziestudium bildet hierfür eine gute Grundlage, sodass sich Pharmazeuten auch in anderen Disziplinen diverse Möglichkeiten bieten.

Das Symposium wurde von der FU Berlin, dem MDC und dem Life-Science-Unternehmen Berlin Cures unterstützt; es soll im kommenden Frühjahr erneut stattfinden. |

Kontakt:

Marcel Bermudez: m.bermudez@fu-berlin.de

Andreas Bock: andreas.bock@mdc-berlin.de

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