Arbeitshilfe

Per Express durch die Rezepturdokumentation

Ziegler Rezepturbibliothek®: jetzt neu im Dr. Lennartz Laborprogramm für Apotheken

Von Beate Riek | Wie schön ist der Moment, in dem man feststellt, dass es sich bei der neu verordneten Rezeptur um eine Standardvorschrift handelt! Schlagartig schnurrt die eingeplante Dokumentationszeit auf einen Bruchteil zusammen. Keine nervige Plausibilitätsprüfung, keine Grübeleien über die beste Vorgehensweise. All das hat schon jemand anders für einen erledigt!

Für die Nutzer des Dr. Lennartz Laborprogramms für Apotheken wird dieses Szenario nun Alltag. Denn die neu integrierte Ziegler Rezepturbibliothek® (ZRB) enthält zurzeit rund 600 geprüfte Standardrezepturen. Sie vereint validierte Vorschriften aus internationalen Formularien sowie standardisierte Rezepturen aus Firmendaten.

Für jede ZRB-Rezeptur ist die galenische Plausibilität nachgewiesen und die Herstellungsanweisung sowie das Herstellungsprotokoll sind fertig ausformuliert. Für die Rezepturdokumentation müssen somit lediglich die apotheken- und herstellungsspezifischen Angaben ergänzt werden.

Die Vorteile

Die Vorteile der Ziegler Rezeptur­bibliothek® im Arbeitsalltag:

  • Sammlung von rund 600 Rezepturen mit neuen, zeitgemäßen Grund­lagen und modernen Fertigarzneimitteln
  • geprüfte galenische Plausibilität, sodass lediglich Therapiekonzept und Dosierung patientenindividuell geprüft werden müssen, eine vollumfängliche Plausibilitätsprüfung kann – wie bei NRF-Rezepturen – entfallen
  • Zugriff auf detaillierte, fertig ausformulierte Herstellungsanweisungen: mit Angabe rezepturspezifisch geeigneter Anreibemittel, pH-Korrigenzien, Konservierungsmittel etc. sowie geeigneter Rührparameter für automatische Rührsysteme (sofern bekannt)
  • individuelle, praxistaugliche Inprozesskontrollen zu jeder Rezeptur
  • konkrete, mittels Stabilitätsuntersuchungen ermittelte Laufzeiten, Aufbrauchfristen und Aufbewahrungsbedingungen
  • rezepturspezifische Kniffe, die auch komplizierte Zubereitungen im Handumdrehen gelingen lassen
  • fertige Rezepturetiketten mit allen erforderlichen Angaben nach ApBetrO
  • regelmäßige Aktualisierungen und Erweiterungen der Rezeptur­bibliothek

Um die vorbereiteten Dokumente zu nutzen, muss man nicht mal selbst auf die Suche gehen: das Programm überprüft ganz automatisch, ob es sich bei einer eingegebenen Rezeptur um eine ZRB-Rezeptur handelt. Für den Fall, dass man eine praktikable Alternative für eine problematische Verordnung benötigt, kann man die Ziegler Rezepturbibliothek® aber auch ganz gezielt nach verschiedenen Kriterien durch­suchen.

Die ZRB-Bibliothek

Anschauen kann man sich die Ziegler Rezepturbibliothek® durch einen Klick auf den gleichnamigen Button im Rezepturbereich des Dr. Lennartz Laborprogramms. Sofort werden die enthaltenen Rezepturen in allen verfügbaren Konzentrationen und Herstellungsvarianten gelistet. Die Rezepturbezeichnung setzt sich in der Regel aus den Wirkstoffen mitsamt Konzentration oder Stärke und der Darreichungsform zusammen. Bei Dermatika wird auch die Grundlage mit angegeben. Manche Rezepturen werden in mehreren Herstellungsvarianten angeboten, die über die Spalten Variante und Packmittel differenziert werden können.

Die Eingabe eines Wortfragments in das Feld „Liste filtern“ verkürzt die Liste unmittelbar auf Rezepturen, die das Wortfragment in ihrer Bezeichnung tragen (Abb. 1). Alternativ ist die Suche nach Bestandteilen über den [Suche]-Button möglich.

Abb. 1: Per Filter wird schnell die passende aus rund 600 Standardrezepturen der Ziegler Rezepturbibliothek® gefunden.

Um die Dokumentation einer ZRB-­Rezeptur zu starten, braucht nur der entsprechende Eintrag ausgewählt und auf [Herstellen] geklickt zu werden. Die Rezeptur wird dann im Register Rezepturdaten geöffnet, wo die Zusammensetzung, Applikationsart und Darreichungsform angezeigt werden (Abb. 2). Bei Bedarf kann hier auch die Ansatzmenge angepasst werden.

Abb. 2: Beim Öffnen einer ZRB-Rezeptur sind bereits alle Rezepturdaten hinterlegt.

Automatische Erkennung von ZRB-Rezepturen

Gibt ein Mitarbeiter unwissentlich eine neue Rezeptur ein, deren Zusammensetzung einer Rezeptur aus der Ziegler Rezepturbibliothek® entspricht, wird dies vom Laborprogramm automatisch erkannt. Es bietet dann an, die vorbereitete ZRB-Dokumentation zu verwenden.

Keine Plausibilitätsprüfung erforderlich

Da die galenische Plausibilität aller Rezepturen in der Ziegler Rezepturbibliothek® nachgewiesen ist, kann die Plausibilitätsprüfung übersprungen werden. Die patientenindividuelle Eignung der Dosierung wird später noch im Rahmen des Herstellungsprotokolls bestätigt. Es geht direkt weiter zur Herstellungsanweisung, die bereits mit allen rezepturspezifischen Angaben ausgefüllt ist: die Schritte der Herstellungstechnik mitsamt Geräten und Inprozesskontrollen, das Sollergebnis der organoleptischen Prüfung, die Laufzeit, sowie eventuelle Hinweise für das Etikett (Abb. 3).

Abb. 3: Die Herstellungsanweisung enthält bereits alle rezepturspezifischen Angaben der zugrundeliegenden Monographie.

Lediglich an zwei Stellen müssen apothekenspezifische Angaben ergänzt werden: die Waagen, die für die einzelnen Einwaagen verwendet werden sollen, und das konkrete, zur Ansatzmenge passende Packmittel.

Mit wenigen Klicks wird so eine Herstellungsanweisung erstellt, die auf der Standardvorschrift basiert und gleichzeitig an die individuellen Apothekenbedingungen angepasst ist.

Literaturtipp

Hans Lennartz und Andreas S. Ziegler

Dr. Lennartz Laborprogramm für Apotheken

Basisprogramm: monatliche Nutzungslizenzgebühr 58,- Euro im ersten Jahr; 34,- Euro ab dem zweiten Jahr.

ZRB-Modul: kostenfreie Nutzung bis 31. Mai 2018, danach monatliche Nutzungslizenzgebühr 6,50 Euro. Nutzung nur in Verbindung mit dem Basisprogramm möglich.

Bestehende Laborprogramm-Kunden erhalten das ZRB-Modul automatisch per Online-Update.

Einfach und schnell bestellen
Deutscher Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart
Tel. 0711 – 25 82 341, Fax: 0711 – 25 82 290
E-Mail: service@deutscher-apotheker-verlag.de
oder unter www.deutscher-apotheker-verlag.de

Herstellungsprotokoll: nur wenige Ergänzungen nötig

Die Texte und Angaben aus der Herstellungsanweisung werden automatisch in das Herstellungsprotokoll übertragen. So müssen auch dort nur noch wenige Angaben ergänzt werden: die verwendeten Chargen, die Ist-Einwaagen, die Ergebnisse der Inprozesskontrollen und eventuelle Angaben zu Patient und Arzt (Abb. 4). Außerdem wird hier noch bestätigt, dass die gewählte Rezeptur für den konkreten Patienten geeignet ist. Sofern in der Monographie der gewählten Standardrezeptur eine Dosierungs-Empfehlung enthalten ist, wird diese ebenfalls automatisch vorgeschlagen.

Abb. 4: Die Herstellungstechnik und Inprozesskontrollen werden automatisch in das Herstellungsprotokoll übernommen. Es müssen nur noch die Ergebnisse eingetragen werden.

ApBetrO-konformes Rezeptur­etikett

Ein Klick weiter, und das Rezeptur­etikett ist erstellt: mit allen Angaben, die gemäß ApBetrO gefordert sind, inklusive korrekter Laufzeit bzw. Aufbrauchfrist sowie aller monographierten Anwendungs- und Warnhinweise (Abb. 5). Sofort kann das fertige Etikett gedruckt und gespeichert werden.

Abb. 5: Das Rezepturetikett wird automatisch generiert.

Stetige Aktualisierung

Die Ziegler Rezepturbibliothek® wird stetig weiter ausgebaut. Durch Updates wird die Bibliothek regelmäßig aktualisiert, sodass die Anwender jederzeit auf dem neuesten Stand bleiben. |

Autorin

Beate Riek, Programm­planung Pharmazie, DAV Verlagsgruppe

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