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Prisma
Bakterien gegen Neurodermitis
Mit einem Spray das Mikrobiom der Haut beeinflussen
Vergleicht man die Flora der Haut von Gesunden mit der von Neurodermitikern, so zeigt sich, dass bei vielen Patienten mit einer atopischen Dermatitis weniger gramnegative Bakterien auf der Haut siedeln. Vor allem Roseomonas mucosa scheint auf der Haut zu fehlen. Als eine neue Therapiemöglichkeit wurde daraufhin die Idee verfolgt, das Hautmikrobiom von Patienten durch das Aufsprühen von Bakterien zu verändern bzw. im besten Falle zu normalisieren. Es wurden Roseomonas mucosa von der Haut gesunder Spender isoliert und kultiviert. Zehn erwachsene Patienten trugen die Bakteriensuspension zweimal pro Woche über sechs Wochen mit einem Spray auf Ekzeme in der Ellenbeuge auf. Auch fünf Kinder wurden später eingeschlossen, die über zwölf Wochen das Spray zweimal die Woche und dann vier Wochen lang täglich einsetzten. Mit einem Fragebogen wurden Hautzustand und Stärke der Beschwerden erfasst. Die Haut der Probanden besserte sich bei sechs der zehn Erwachsenen und bei vier der fünf Kindern um mehr als 50%, und der Verbrauch an topischen Steroiden konnte reduziert werden. Die Autoren bewerten die Ergebnisse als vielversprechend. Allerdings ist die Aussagekraft der kleinen Untersuchung gering, da es keine Placebo-Gruppe als Kontrolle gab. Doch scheint R. mucosa eine wichtige Rolle bei der Neurodermitis zu spielen. Diese Erkenntnis könnte bedeutsam sein, denn das Wachstum von R. mucosa kann durch Parabene gehemmt werden, die in vielen Hautcremes und Emollienzien als Konservierungsmittel enthalten sind. |
Quelle
Myles IA et al. First-in-human topical microbiome transplantation with Roseomonas mucosa for atopic dermatitis. J Clinic Invest https://doi.org/10.1172/jci.insight.120608
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