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Prisma
Ecstasy in der Psychotherapie?
MDMA kann bei posttraumatischen Belastungsstörungen helfen
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann Folge traumatischer Erlebnisse wie Gewalt oder Katastrophen sein. Besonders betroffen sind Berufsgruppen aus dem Zivil- und Bevölkerungsschutz. Die Behandlung besteht aus einer Kombination aus Psychotherapie und Pharmakotherapie. In Deutschland und den USA sind die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Sertralin und Paroxetin für die Therapie zugelassen, aber auch andere Antidepressiva oder Benzodiazepine werden (off-label) verschrieben. Bei schwerer Traumatisierung schlägt diese Form der Therapie jedoch oft nicht an. In den USA wurde die Therapie-unterstützende Wirkung von 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) in einer randomisierten Dosis-Wirkungs-Studie (Phase II) untersucht. Das Amphetamin-Derivat MDMA wird aufgrund seiner stimulierenden und halluzinogenen psychoaktiven Wirkung auch als Partydroge (Ecstasy) missbräuchlich eingesetzt. Bei den Probanden handelte es sich um 26 Personen beider Geschlechter, die durch ihre Arbeit beim Militär, der Polizei oder Feuerwehr ein schweres Trauma erlitten und nicht auf herkömmliche Therapien angesprochen haben. Nach drei psychotherapeutischen Sitzungen erhielten sie randomisiert drei verschiedene Dosierungen: 30 mg MDMA (aktive Kontrollgruppe), 75 mg MDMA und 125 mg MDMA. Es wurden jeweils zwei MDMA-unterstützte Sitzungen durchgeführt. Die Wirkung wurde einen Monat nach der zweiten Sitzung mit der Clinician-Administered PTSD Scale (CAPS-IV) beurteilt, die Häufigkeit und Intensität von Symptomen der PTBS erfragt. Es konnte ein Rückgang des Scores verzeichnet werden. Auch ein Jahr später zeigte eine Follow-up-Beurteilung eine signifikante Verringerung der Symptome unter den höheren Dosierungen. Das spricht für einen langfristigen Erfolg schon mit wenigen MDMA-Therapiesitzungen. In den USA soll eine Phase-III-Studie gestartet werden. |
Quelle
Mithoefer MC et al. 3,4-methylenedioxymethamphetamine (MDMA)-assisted psychotherapy for post-traumatic stress disorder in military veterans, firefighters, and police officers. Lancet Psychiatry; Epub 30. April 2018
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