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Prisma
Grippe-Gefahr auch im Sommer
Bronchialsekret erhält Infektiosität von Influenza-Viren in Aerosolen
Das Grippe-Virus wird in der Regel durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen. Hustet eine erkrankte Person, werden Viruspartikel in feinsten Tröpfchen in die Umgebung befördert. Unter dem Einfluss von Umweltfaktoren werden die Viren inaktiviert. Der Fokus der Wissenschaftler in der vorliegenden Studie lag auf der Auswirkung der relativen Luftfeuchtigkeit auf die Infektiosität. Für ihre Experimente verwendeten sie das „Schweinegrippe-Virus“ – Influenza-A-Virus H1N1 – das Auslöser der Pandemie in Nordamerika im Jahr 2009 war. Zunächst schien die Annahme bestätigt, dass moderate Luftfeuchtigkeit die Stabilität der in Tröpfchen des Aerosols befindlichen Viren beeinträchtigt. Wurde dem Aerosol jedoch extrazelluläres Material von der Oberfläche einer Zellkultur humaner Bronchial-Epithelzellen zugesetzt, blieb die Ansteckungsgefahr auch nach einer Stunde noch gleich hoch. Das ausgehustete Bronchialsekret enthält eine Vielzahl an Proteinen. Welche Substanz für den Schutz der Viren vor Inaktivierung verantwortlich ist, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, warum es sinnvoll ist, sich nicht nur in der winterlichen Grippe-Saison regelmäßig mit warmem Wasser die Hände zu waschen. Aus Rücksicht gegenüber den Mitmenschen und um die erstaunlich lange stabilen Grippe-Viren nicht an allen berührten Gegenständen zu hinterlassen, geschieht das Niesen und Husten am besten in die Ellenbeuge. |
Quelle
Kormuth KA et al. Influenza Virus Infectivity Is Retained in Aerosols and Droplets Independent of Relative Humidity. The Journal of infectious diseases 2018; doi:10.1093/infdis/jiy221
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