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- DAZ 35/2018
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Arzneimittel und Therapie
Gut ernährt bei Psoriasis
Wie die Therapie der Schuppenflechte sinnvoll ergänzt werden kann
Psoriasis ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die die Morbidität und Lebensqualität der Betroffenen zum Teil erheblich einschränkt. Zusätzlich zu den Hautsymptomen treten Komorbiditäten wie Psoriasis-Arthritis, kardiale und gastrointestinale Erkrankungen und Stimmungsschwankungen auf. Neben der Anwendung konventioneller Therapien sind viele Patienten hochmotiviert, durch gezielte Ernährungsmaßnahmen einen ergänzenden Beitrag zum Behandlungserfolg zu leisten; das Wissen um die Sinnhaftigkeit verschiedener Maßnahmen ist jedoch häufig defizitär.
In einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit analysierten die Autoren 55 Studien mit insgesamt über 4500 Patienten mit Psoriasis, in denen bestimmte diätetische Interventionen untersucht wurden. Aus den Studienergebnissen wurden anschließend konkrete, nach Evidenzgraden differenzierte Handlungsempfehlungen für Patienten mit Psoriasis abgeleitet. Die Autoren betonen jedoch, dass diätetische Maßnahmen jedweder Art nur als Ergänzung zur konventionellen Therapie geeignet sind, nicht zur alleinigen Behandlung der Psoriasis.
Differenzierte Empfehlungen
1. Gluten-freie Diät bei ausgewählten Patienten
Bei Patienten mit einer nachgewiesenen Zöliakie verbessert eine Gluten-freie Diät nicht nur die gastrointestinalen Symptome, sondern auch die Psoriasis. Bei Patienten mit Psoriasis und positiven serologischen Markern für eine Gluten-Sensitivität, aber ohne nachgewiesene Zöliakie, wird eine dreimonatige versuchsweise Gluten-Karenz empfohlen. Ein Screening aller Patienten mit Psoriasis auf serologische Marker für eine Gluten-Unverträglichkeit ohne Vorliegen gastrointestinaler Symptome oder einer positiven Familienanamnese wird aufgrund der hohen Rate falsch-positiver Ergebnisse für nicht sinnvoll erachtet.
2. Gewichtsreduktion
Ein hohes Körpergewicht ist mit einer erhöhten Inzidenz von Psoriasis, einem schwereren Verlauf und einem schlechteren Ansprechen auf medikamentöse Therapien assoziiert. Bei übergewichtigen Patienten resultierte ein Gewichtsverlust durch eine kalorienreduzierte Diät in einer signifikanten Verbesserung der Symptome. Daher wird auch vor dem Hintergrund der sonstigen positiven gesundheitlichen Aspekte bei Übergewichtigen (Body-Mass-Index > 25 kg/m2) eine Gewichtsreduktion durch hypokalorische Diät empfohlen.
3. Nahrungsergänzungsmittel
Viele Patienten mit Psoriasis versuchen, den Krankheitsverlauf durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln günstig zu beeinflussen. Zum Beispiel führt die geringere Inzidenz von Psoriasis in Gegenden, in denen traditionell mehr Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden, zu der Annahme, diese bzw. Supplemente mit Fischöl könnten die Psoriasistherapie unterstützen. Randomisierte, kontrollierte Studien zeigten jedoch keinen Nutzen, sodass die Einnahme entsprechender Präparate nicht empfohlen wird. Auch die Einnahme von Vitamin D ist nur dann sinnvoll, wenn tatsächlich ein nachgewiesenes Vitamin-D-Defizit vorliegt. Dieses tritt bei Patienten mit Psoriasis häufig auf, korreliert mit schwereren Krankheitsverläufen und muss konsequent behandelt werden; bei bereits ausreichend versorgten Patienten ist eine weitere Zufuhr jedoch überflüssig. Bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis gibt es hingegen Hinweise auf einen positiven Einfluss von Vitamin D auf die Gelenksymptomatik. Für den Nutzen von Selen oder Vitamin B12 bei Psoriasis existiert keine überzeugende Evidenz.
4. Bestimmte Ernährungsformen
Mit schwacher Evidenz empfehlen die Autoren die versuchsweise Einhaltung einer mediterranen Ernährung mit viel Gemüse, Olivenöl, Fisch und Nüssen. Überzeugende Belege für einen Vorteil dieser Ernährungsform hinsichtlich des Krankheitsverlaufs liegen jedoch nicht vor. |
Quelle
Ford AR et al. Dietary Recommendations for Adults With Psoriasis or Psoriatic Arthritis From the Medical Board of the National Psoriasis Foundation: A Systematic Review. JAMA Dermatol 2018;154(8):934-950
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