Salzscheue Mitbewohner
Bereits seit einigen Jahren wird die Bedeutung der menschlichen Darmbakterien für die Entstehung von Bluthochdruck diskutiert [1]. Die Ergebnisse einer Berliner Forschergruppe weisen nun auf einen völlig neuen Pathomechanismus hin [2]: Eine salzreiche Ernährung reduziert die Laktobazillen im Darm, wodurch der Blutdruck ansteigt. Umgekehrt könnte die Aufnahme dieser Laktobazillen mit der Nahrung einen Blutdruckanstieg durch salzreiche Ernährung verhindern. Die Studienergebnisse liefern eine mögliche Erklärung dafür, weshalb der Blutdruck bei verschiedenen Menschen unterschiedlich empfindlich auf die Kochsalzzufuhr reagiert (Stichwort „Salzsensitivität“) – die individuelle Zusammensetzung des Darmmikrobioms könnte der Schlüssel dazu sein.