Prisma

Keine Bange vor der Schlange

Neues Antidot gegen Gift der schwarzen Mamba

us | Jährlich sterben bis zu 150.000 Menschen an Schlangenbissen, in Afrika gehen besonders viele davon auf das Konto der schwarzen Mamba. Nun wurde erstmals erfolgreich ein Gegengift getestet, das den töd­lichen Cocktail aus verschiedenen Neurotoxinen neutralisieren kann.
Foto: Pocko – stock.adobe.com
Die schwarze Mamba(Dendroaspis polylepis) ist in Süd- und Ostafrika verbreitet.

Das Gift der schwarzen Mamba ist eine Mischung aus Peptiden unterschiedlicher Länge. Die α-Neurotoxine wirken als Antagonisten an nicotinergen Acetylcholin-Rezeptoren und blockieren so die Signalweiter­leitung zwischen Nerven und Muskeln. Dadurch kommt es zu Lähmungserscheinungen. Dendrotoxine sind eine Klasse von Giften, die nur bei Mambas vorkommen. Sie blockieren spannungsabhängige Kalium-Kanäle im Nervengewebe und erhöhen dadurch die Ausschüttung von Acetylcholin, was wiederum zu Krämpfen und unkontrollierbaren Zuckungen führt. Das Zusammenspiel der verschiedenen Toxine ermöglicht es der schwarzen Mamba, einen Menschen mit einem Biss in unter einer Stunde zu töten. Bisher verfügbare Gegengifte waren wenig effizient und mit Nebenwirkungen verbunden. Nun veröffentlichte ein internationales Team aus Dänemark, Costa Rica und Großbritannien die Forschungsergebnisse zu einem neuen Antidot, bestehend aus einer Kombination mehrerer monoklonaler humaner Antikörper (Immunglobulin G). Damit waren die Forscher in der Lage, Mäuse, denen das Schlangengift injiziert worden war, vor dem Tod zu bewahren. Die für das menschliche Immunsystem gut verträgliche Therapie könnte in Zukunft vielen Menschen im Verbreitungsgebiet der schwarzen Mamba das Leben retten. |

Quelle

Laustsen AH et al. In vivo neutralization of dendrotoxin-mediated neurotoxicity of black mamba venom by oligoclonal human IgG antibodies. Nat Commun 2018;9(1):3928

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