VTE-Risiko unter Dienogest höher als gedacht
In einem Rote-Hand-Brief informiert Jenapharm – Hersteller der Dienogest-haltigen Präparate Maxim® und Valette® – über die Ergebnisse einer Metaanalyse von vier Beobachtungsstudien mit insgesamt 228.122 Anwenderinnen hormonaler Kontrazeptiva. Daraus geht hervor, dass venöse Thromboembolien (VTE) unter Dienogest nicht wie bislang vermutet ähnlich häufig wie unter Levonorgestrel-haltigen Präparaten auftreten. Das VTE-Risiko ist höher als gedacht und bewegt sich im Bereich anderer Gestagene der dritten und vierten Generation. Im Vergleich zu kombinierten hormonalen Kontrazeptiva, die Levonorgestrel enthalten, ergab die Metaanalyse für Dienogest-haltige Präparate ein 1,6-fach erhöhtes Risiko. Bei Anwenderinnen von Kontrazeptiva, die Dienogest und Ethinylestradiol enthalten, wird das jährliche Risiko mit acht bis elf VTE-Fällen pro 10.000 Frauen angegeben. Im Vergleich dazu wird das Risiko für Präparate, die als Gestagen-Komponente Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten, auf fünf bis sieben Fälle pro 10.000 Anwenderinnen geschätzt. Diese Kontrazeptiva sind mit dem geringsten VTE-Risiko verbunden. Das höchste Risiko besitzen Kontrazeptiva der dritten und vierten Generation, die Gestoden, Desogestrel oder Drospirenon enthalten. Hier treten jährlich bei neun bis zwölf Frauen pro 10.000 Anwenderinnen Thromboembolien auf. Ohne hormonale Kontrazeptiva liegt die jährliche Inzidenz lediglich bei zwei VTE-Fällen pro 10.000 Frauen.