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Prisma
Todeszeitpunkt genauer bestimmen
Moleküle im Gewebe erlauben Rückschlüsse
Ob bei einem Menschen der Hirntod eingetreten ist, der eine Wiederbelebung ausschließt und das unabänderliche Ende bedeutet, lässt sich u. a. an dessen weiten, lichtstarren Pupillen oder mithilfe einfacher instrumenteller Verfahren (EEG, Angiografie, Doppler-Sonografie) feststellen. Danach arbeiten viele Organe und vor allem einzelne Körperzellen noch weiter, bis auch dieses „intermediäre“ Leben mit dem absoluten Tod erlischt. In der Kriminalistik bezeichnet das Post-mortem-Intervall (PMI; auch: Leichenliegezeit) den Zeitraum zwischen dem Auffinden eines Toten und dem (meist unbekannten) Zeitpunkt des Hirntods.
Nach dem Hirntod steigt im Zusammenhang mit der Hypoxie die Konzentration von Stressfaktoren im Blut stark an. Auch die Glykolyse sowie die DNA-Schäden und -Reparaturprozesse nehmen zu, während der Citratzyklus und das Immunsystem zum Erliegen kommen. Zu diesen generellen Änderungen treten gewebespezifische hinzu. Die Autoren werteten hierfür Daten des GTEx-Projektes aus, das die quantitative Genexpression in 53 Gewebearten dokumentiert hat (vgl. DAZ 2017, Nr. 21, S. 6), analysierten aber auch selbst über 7100 Gewebeproben und ordneten die im Blut detektierten Transkriptome (Gesamtheit der RNA-Moleküle) mithilfe des Programms Cibersort 18 verschiedenen Zelltypen zu. So steht nun eine Fülle von Daten für die kriminalistische Auswertung von Transkriptomanalysen bereit. |
Quelle
Ferreira PG et al. The effects of death and post-mortem cold ischemia on human tissue transcriptomes. Nature Commun 2018;9:art no 490
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