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Gesundheitspolitik
Neue Honorarmodelle gesucht
Orientierung an Versorgungszielen vorgeschlagen
Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, betonte, dass „das Modell Honorar pro Packung mit einem Verfalldatum versehen ist“. Doch andere Honorierungsmöglichkeiten zu entwickeln brauche Zeit und pharmazeutische Dienstleistungen seien ein erster wichtiger Schritt dabei. „Die Hardliner in der ABDA verlangen aber 100-prozentige Gleichpreisigkeit und sind dafür auch bereit, alles aufs Spiel zu setzen“, erklärte Christiansen. Da die jetzt möglichen Gesetze nur für eine gewisse Zeit helfen würden, müsse mit Hochdruck an einem neuen Honorarmodell „oder genauer gesagt, an einer neuen Definition von Versorgung und damit verbundener Honorierung“ gearbeitet werden.
Konkreter wurde Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein. Für eine nachhaltige Lösung müssten zunächst Versorgungsziele definiert werden. Dabei sollte gezeigt werden, dass die Apotheker gesellschaftlichen Nutzen nicht durch ein Handelsgeschäft, sondern durch den „tiefen Einstieg in die Versorgung“ erbringen. Dies müsse dann in eine zukunftsfähige Honorierung einfließen.
Die jetzt angedachten Dienstleistungen seien dagegen „zu kurz gesprungen“. Vielmehr müsse genau beschrieben werden, wie die Versorgung in verschiedenen Situationen aussehen soll. Dazu würden auch viele neue digitale Aspekte gehören. Dabei seien die Apotheken nötig, um die digitalen Ergebnisse patientengerecht zu kommunizieren. Darum schlug Froese vor, die Hälfte der für Dienstleistungen vorgesehenen 150 Millionen Euro in den Aufbau einer neuen „digitalen Zwischenschicht“ zu investieren. Diese solle das Know-how liefern, das die Apotheken am Patienten benötigen. |
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