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Gesundheitspolitik
Die Securpharm-Uhr tickt
Wie gut vorbereitet sind die Apotheken?
Ein Jahr vor dem nun bevorstehenden Startschuss bestand noch große Hoffnung, dass alle Beteiligten – neben den Apotheken also insbesondere Hersteller und Großhändler – das Securpharm-System erproben können, ehe es scharf gestellt wird. Doch wie so oft wurde die Zeit am Ende knapp. Bei vielen Apotheken dürften sich die Vorbereitungen erst Ende 2018 intensiviert haben. Teilweise galt es neue Hardware anzuschaffen, vor allem aber musste der Zugang zum Securpham-System über die Netzgesellschaft Deutscher Apotheken (NGDA) sichergestellt und die Software aktualisiert werden.
Klar ist: In der Nacht auf den 9. Februar wird sich nicht alles ändern. Denn die neuen Arzneimittelpackungen werden erst nach und nach in den Markt kommen, alte Packungen dürfen noch bis zum Verfall verkauft werden, hier wird weiterhin der Code 39 gescannt. Liegt aber ein Arzneimittel vor, das bereits den neuen 2D-Code trägt, in dem neben der neuen individuellen Seriennummer auch PZN, Charge und Verfall enthalten sind, muss die Apotheke auch diesen Code scannen können. Und zwar mindestens und spätestens bei der Abgabe an den Kunden. Empfohlen wird der Verifizierungsscan aber schon beim Wareneingang. Denn es ist nicht auszuschließen, dass es gerade in der Anfangszeit noch zu falschen Fehlermeldungen kommen kann.
DAZ.online fragte vergangene Woche seine Leser, ob sie sich durch ihre Softwarehäuser gut auf Securpharm vorbereitet sehen. Die Antworten zeigen ein gespaltenes Bild: Von rund 360 Teilnehmern antworteten 55 Prozent mit „Ja“ und 45 Prozent mit „Nein“. Die Nachfrage bei einzelnen Softwarehäusern ergab, dass diese sich selbst jedenfalls auf einem guten Weg sehen. Lauer-Fischer meldete bereits Mitte Dezember, als eines der ersten Softwarehäuser an alle Nutzer der Winapo®-Software die neuen Funktionen ausgerollt zu haben. Auch bei Pharmatechnik heißt es, alle Kunden seien bereits mit den notwendigen Softwareanpassungen ausgestattet. Bei ADG ist man noch im Rollout und auch Awinta erklärt, es laufe alles „nach Plan“: Sie alle bieten Apotheken unter anderem auf ihren Webseiten Checklisten und Schulungen an. Was die Kunden teilweise ärgert, sind höhere Gebühren, die etwa Awinta und Pharmatechnik erheben. Doch manch einer hält auch das ganze System für zu aufwendig, zu bürokratisch und zu teuer – und bezweifelt überdies seine Sinnhaftigkeit. Ob diese Befürchtungen gerechtfertigt sind, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist: Es gibt noch einige Baustellen und Detailfragen. Viele Fragen lassen sich aber durch einen Blick auf FAQ-Listen klären, sie werden etwa von den Softwarehäusern, aber auch auf www.securpharm.de oder von Apothekerkammern zur Verfügung gestellt. |
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