Aus den Ländern

Heilberufler auf Nachwuchssuche

Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein

KIEL (tmb) | Am 19. Juni lud die Interessengemeinschaft der Heil­berufe in Schleswig-Holstein (IdH) zu ihrem parlamentarischen Abend in Kiel ein. Zentrales Thema dabei war die Nachwuchssuche. Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg gab sich zuversichtlich für die künftige gesundheitliche Versorgung und betonte die jüngsten politischen Bemühungen um die Pflegekräfte.

Die IdH ist eine Organisation der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Psychothera­peuten und Apotheker in Schleswig-Holstein. Sie vertritt gemeinsam die Interessen der Heilberufe gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein und turnusmäßiger IdH-Vorsitzender, erklärte, die IdH zeige, „dass wir die Themen des Gesundheitswesens sehr konstruktiv und konsensuell angehen“. Als besonderes Anliegen stellte er für den diesjährigen parlamentarischen Abend die Nachwuchssuche in den Mittelpunkt. Denn der Nachwuchs komme in den Praxen nicht an. Um Nachwuchs zu gewinnen, sollte frühzeitig in den Schulen geworben werden. Für die hochqualifizierte Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen sollte eine lern- und leistungsorientierte Atmosphäre geschaffen werden und nach der Ausbildung sollte es werteorientierte Arbeitsbedingungen geben, forderte Herrmann. Um das Engagement für den Nachwuchs zu betonen, nahmen auch eine Pharmaziestudentin und ein Pharmaziestudent am parlamentarischen Abend teil.

Dr. Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, betonte das zunehmende Engagement der Apothekerkammer für den Nachwuchs. Zwei Fachschafts­vertreter hatten an diesem Tag an der Kammerversammlung als Gäste teilgenommen. Von der Politik forderte Christiansen verlässliche Rahmenbedingungen auch als Grundlage für junge Kollegen, die sich selbstständig machen.

Minister mit Blick für Versorgung

Foto: DAZ/tmb
Dr. Heiner Garg (FDP), schleswig-holsteinischer Gesundheitsminister: das Gesundheitswesen aus der Perspektive der Versorgung und nicht zuerst durch die ökonomische Brille sehen.

Der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) bekannte sich zum Auftrag an die Politik, die Versorgung für eine älter werdende Bevölkerung sicherzustellen. Dabei wiederholte er seine Aussage vom Vorjahr, dass das Gesundheitswesen primär aus der Perspektive der Versorgung und nicht zuerst durch die ökonomische Brille gesehen werden sollte. Da insbesondere junge Heilberufler zunehmend in Teilzeit arbeiten, seien für die Versorgung künftig „mehr Köpfe nötig“. Im größten Teil seiner Aus­führungen ging Garg auf die Pflege ein. Er betonte, dass die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein in Vorleistung getreten sei, um die von der Großen Koalition auf Bundesebene geplante schulgeldfreie Aus­bildung in den Pflegeberufen im Land umzusetzen. Insgesamt zeigte sich Garg zuversichtlich: „Mir ist nicht bange um die Versorgungs­sicherung.“

Foto: DAZ/tmb
Medienpreis für den Beitrag „Fernbeziehung“ Preisträger Jochen Paulus und Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein (v. l.)

Medienpreis für Telemedizin-Beitrag

Auch in diesem Jahr vergab die IdH ihren 2001 etablierten Medienpreis. Von 20 eingereichten Beiträgen aus dem Jahr 2018 wurden vier nominiert. Den ersten Preis erhielten ­Martina Keller und Jochen Paulus für ihren Beitrag „Fernbeziehung“ im „Deutschlandfunk“ über die Möglichkeiten der Telemedizin. Darin ­hatten sie die Nutzung der Telemedizin durch den Hausarzt Dr. Ulrich von Rath in Lübeck-Travemünde beschrieben. |

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