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Arzneimittel und Therapie
Kurz gemeldet: Gefälschte Blutzuckermessstreifen
Fälschungen sind offenbar nicht nur bei Arzneimitteln ein Thema, sondern auch bei Medizinprodukten. So wurden bei reimportierten Omnitest 5 Blutzuckerteststreifen von B. Braun, die von Eurimpharm umverpackt wurden, Fälschungen entdeckt, die für Diabetiker zum Problem werden können. Denn Insulin-pflichtige Patienten, zumindest solche mit einer intensivierten Therapie, sind auf zuverlässige Messergebnisse angewiesen. Schließlich richtet sich danach die verabreichte Insulin-Dosis. Fehlerhafte Messwerte könnten zu Über- oder Unterdosierungen führen und in der Folge zu Hypo- oder Hyperglykämien. Vor allem für Letzteres besteht einer aktuellen Meldung der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) zufolge bei den gefälschten Omnitest 5 Blutzuckerteststreifen ein Risiko. Bei den betroffenen Chargen wurde unter anderem das Verfallsdatum auf Umkartons und Etiketten manipuliert. Aufgefallen ist das Ganze laut AMK, weil Patienten Abweichungen zwischen den Code-Nummern im Display des Blutzuckermessgerätes und denen auf der Teststreifendose festgestellt haben. Alle gefälschten Etiketten der Dosen tragen demnach den Code 191. Daraufhin wurden die aus Bulgarien reimportierten Reklamationsmuster untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um teilweise bereits verfallene Teststreifen handelt oder um solche, die kurz vor dem Verfall stehen. Verfallene Teststreifen weisen eine geringere Enzymaktivität auf. Die vom Gerät angezeigten Werte sind deshalb tendenziell falsch niedrig. Gemäß der Einschätzung des Originalherstellers ist das Risiko für Hyperglykämien insgesamt jedoch gering, da mit gesundheitlichen Folgen erst ab einer mehr als sechsmonatigen Überschreitung des Verfalldatums zu rechnen sei. Eurimpharm hatte bereits Ende Mai den Rückruf der betroffenen Chargen eingeleitet und eine diesbezügliche Sicherheitsinformation verschickt. Laut dem Importeur wurden die betroffenen Blutzuckerteststreifen im Zeitraum von Dezember 2018 bis Mai 2019 ausgeliefert. Folgende Chargen/Umpack-Chargen sind betroffen: F2TE31A/561283, F2TE31A/559340, F2TE31A/561279 und F2TH21A/565323.Die AMK bittet Apotheker, Patienten, an die reimportierte Omnitest 5 Blutzuckerteststreifen abgegeben wurden, angemessen zu informieren. Außerdem sollen bei Verdachtsfällen auf unzureichende Insulin-Wirkung die vom Patienten angewandten Blutzuckertestsysteme kritisch betrachtet und auf den Meldebögen dokumentiert werden.
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