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Aus der Hochschule
WWU Münster feiert seine Absolventen
Studiendekan lobt Effizienz, Dynamik und Qualität der pharmazeutischen Ausbildung
Im Vorfeld der akademischen Feier traf man sich zum obligaten Gruppenfoto vor dem PharmaCampus. Der große Hörsaal erwies sich als weitgehend gefüllt, was die seit Jahren anhaltende Tendenz bestätigt, dass dieser Tag in Münster ein ganz spezieller Anlass der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten ist, der in großem Stil zusammen mit Familie und Freunden gefeiert wird. Prof. Dr. Andreas Hensel, Vorsitzender der Prüfungskommission, begrüßte alle Kandidatinnen, Kandidaten und Gäste im Namen der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), Münster, und wies auf die gute Abschlussbilanz der Münsteraner Pharmazie hin. Obwohl im Trend der Zeit, wurde die von vielen Seiten geforderte Neuorientierung des Studienganges zu klinischen und patientenorientierten Inhalten kritisch gesehen. Wenn der Spezialist für Arzneimittel nur noch rudimentäre Detailkenntnisse zu den strukturspezifischen Eigenschaften eines Arzneistoffes hat, wenn physikochemische Grundlagen fehlen, auch mathematische, physikalische, botanische Kenntnisse nur noch auf low level vermittelt werden, wie können dann hochspezifische pharmakologische, pharmakokinetische, technologische und klinische Effekte der Arzneistoffe überhaupt verstanden, erklärt und zum Wohl der Patienten angewendet werden?
Naturwissenschaftlich denken und handeln
Das Grußwort des Studiendekans des Fachbereiches Chemie und Pharmazie, Prof. Dr. Thomas J. Schmidt, bestätigte die seit vielen Jahren beobachtete Effizienz, Dynamik und Qualität in der pharmazeutischen Ausbildung in Münster. Der Studiendekan betonte deutlich die naturwissenschaftliche Ausrichtung des Studienganges Pharmazie und legte den Absolventinnen und Absolventen ans Herz, im späteren Berufsumfeld stets naturwissenschaftlich zu denken und zu handeln und durchaus (neu-)gierig auf neues Wissen zu sein.
Wenn Zahlen in bestimmte Richtungen gelenkt werden
Im Rahmen des Festvortrages „Zahlen zählen – über den Umgang mit Zahlen im Alltag und in der Wissenschaft“ zeigte Prof. em. Dr. J. Anderson, Institut für Anorganische und Analytische Chemie der WWU Münster, an vielen eindrücklichen Beispielen, wie viele Medien und Meinungsbilder mit Zahlen und daraus abgeleiteten Statistiken umgehen, um Aussagen in Richtungen zu lenken, die ihnen opportun erscheinen. Auch hier wurde durch den Referenten an vielen eindrücklichen Beispielen klar aufgezeigt, dass nur die unvoreingenomme und wissenschaftliche Beschreibung von Fakten und die Integration der daraus resultierenden Zahlen in valide Statistiken Schutz vor „alternativen Fakten“, Unwahrheiten, der Ignoranz von belegten Fakten und den daraus resultierenden politischen und gesellschaftlichen Effekten bieten kann.
Studienpreis für Traumnote 1,0
Sandra Potthast, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, überbrachte anschließend die Grüße der Kammer, gratulierte allen Absolventinnen und Absolventen und zeigte auf, welche Möglichkeiten die Kammer – „ab jetzt Ihre Kammer“ – den angehenden Apothekerinnen und Apothekern bieten wird.
Vorläufiger Höhepunkt war dann auch die Überreichung des Studienpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe an Alice Jupke, die die Prüfungen mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen hatte.
In einer launigen Abschlussrede ließen die Studierenden das absolvierte Studium Revue passieren, wobei neben den anstrengenden Seiten der gemeinsamen Hochschulzeit auch die schönen Aspekte adressiert wurden.
Verspohl-Stiftung unterstützt Studierende
Nachfolgend wurden auch die diesjährigen Preise der Verspohl-Stiftung vom Gründer, Prof. Dr. Eugen J. Verspohl, überreicht. Die Stiftung wurde mit der Beendigung seiner Tätigkeit als Pharmakologe am Münsteraner Institut 2012 gegründet, um Studierende zu unterstützen, die gute Studienleistungen zeigen und sich neben dem Studium engagieren und/oder in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befinden. Der Sinn der Stiftung und der Unterstützung der Studierenden besteht auch darin, zur Chancengleichheit beizutragen und damit zur Stabilisierung der Gesellschaft, um eine soziale Segregation zu verhindern. In den sechs vergangenen Jahren wurden seitens der Verspohl-Stiftung bereits zwölf Personen ausgezeichnet. Die Auswahl trifft ein unabhängiges Kuratorium der Stiftung unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Langer, Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der WWU Münster. Aufgrund der 2018 leicht eingetrübten Renditelage konnte dieses Mal nur eine Studierende ausgezeichnet werden: Hadeel Kabash (3600 Euro Studienstipendium). Die Stipendiatin flüchtete im Jahr 2015 aus Syrien und musste dort ihr Pharmaziestudium aufgeben. Zusätzlich beteiligt sich die Verspohl-Stiftung an der Finanzierung eines ProTalent-Stipendiums (Deutschland-Stipendiums, 1800 Euro), das wie im vorigen Jahr an Antje Geyer geht; hier trifft ein unabhängiges Gremium der Universität die Auswahl. Den beiden Personen wird herzlich gratuliert, sie haben sich die Förderung verdient.
Der Höhepunkt der Feier war natürlich die Übergabe der Zeugnisse durch Prof. Dr. Hensel, 46 Urkunden gingen an die Kandidatinnen und Kandidaten.
Der festliche akademische Akt klang bei einem Stehempfang aus, um dann in einer festlichen und langen Nacht beim Galadinner in entsprechender Atmosphäre zu enden.
Herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen! |
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