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Prisma
Wie Salicylsäure in Pflanzen entsteht
Biosyntheseweg aufgeklärt
us | Was für den Menschen eines der ältesten bekannten Schmerzmittel ist, ist für viele Pflanzen ein Stresshormon. Salicylsäure zeigt eine ähnliche analgetische und antipyretische Wirkung wie sein als Aspirin® vermarktetes Derivat Acetylsalicylsäure. Biochemiker und Molekularbiologen der Universität Göttingen konnten nun einen Biosyntheseweg des Moleküls in Pflanzen der Gattung Arabidopsis entschlüsseln. Als Grundbaustein dient Chorisminsäure, die durch das Enzym Isochorismatsynthase 1 (ICS1) zur Isochorisminsäure umgewandelt wird. Isochorisminsäure wird durch ein zweites Protein mit dem Namen Enhanced Diseases Susceptibility 5 (EDS5) vom Plastid ins Cytosol transportiert. Hier katalysiert die Amidotransferase AvrPphB Susceptible 3 (PBS3) eine Reaktion mit Glutamat zum Isochorismat‑9-glutamat, einem Molekül, das bisher nicht bekannt war. Letzteres zerfällt spontan in Salicylsäure und ein Nebenprodukt. Dieser Schritt konnte von den Wissenschaftlern um Dr. Dmitrij Rekhter mittels hochauflösender Massenspektrometrie aufgeklärt werden. Salicylsäure spielt in vielen Pflanzenarten eine wichtige Rolle, indem sie Abwehrmechanismen gegen Pathogene und ungünstige Umweltbedingungen reguliert. Wie die therapeutisch eingesetzte Acetylsalicylsäure auf den menschlichen Organismus wirkt, lesen Sie ausführlich ab Seite 46. |
Literatur
Rekhter D et al. Isochorismate-derived biosynthesis of the plant stress hormone salicylic acid. Science 2019;365(6452):498-502
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