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- DAZ 37/2019
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Arzneimittel und Therapie
Erfolge der HPV-Impfung
Deutlicher Rückgang von Krebsvorstufen und Genitalwarzen
Die Wirksamkeit einer HPV-Impfung, die seit rund zwölf Jahren in knapp 100 Ländern implementiert ist, konnte bereits mehrfach gezeigt werden. So kam es etwa in Ländern, die frühzeitig mit einer Impfung begonnen hatten, zu einem deutlichen Rückgang an Infektionen mit den Hochrisikoviren HPV 16 und 18 sowie zu einem geringeren Auftreten von Anogenitalwarzen. Nun wurde erneut eine Metaanalyse durchgeführt, unter anderem, um den Einfluss einer Impfung auf die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebsvorstufen, den zervikalen intraepithelialen Neoplasien Grad 2+ (CIN2+), zu untersuchen und den Impferfolg zu quantifizieren. Dazu wurde das relative Risiko für eine HPV-bezogene Erkrankung (Genitalwarzen oder CIN2+-Läsionen) ermittelt und deren Häufigkeit in Zeitabschnitten vor und nach der Einführung der HPV-Impfung errechnet. In die Metaanalyse flossen 65 Publikationen ein. Diese basierten auf 40 verschiedenen Studien, die in 14 Ländern mit hohem Einkommen durchgeführt worden waren. Insgesamt wurden die Daten von etwa 60 Millionen Frauen und Männern analysiert.
Fünf bis acht Jahre nach der Impfung war bei Mädchen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren ein signifikanter Rückgang der Prävalenz von HPV 16 und 18 um 83% zu verzeichnen, bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren um 66%. Auch Infektionen mit HPV 31, 33 und 45, die ebenfalls als Verursacher von Gebärmutterhalskrebs gelten, wurden bei 13- bis 19-jährigen Mädchen signifikant seltener festgestellt – nämlich um 54%. Warzen im Anogenitalbereich wurden bei 15- bis 19-jährigen Mädchen um 67%, bei 20- bis 24-jährigen Frauen um 54% und bei 25- bis 29-jährigen Frauen um 31% signifikant seltener diagnostiziert. Bei Jungen im Alter von 15 bis 19 Jahren wurde ein signifikanter Rückgang von Warzen im Anogenitalbereich um 48%, bei Männern im Alter von 20 bis 24 Jahren um 32% beobachtet.
Von besonderem Interesse war der Einfluss der Vakzine auf die Häufigkeit von CIN2+-Läsionen. Hier zeigte sich ein deutlicher Nutzen: Fünf bis neun Jahre nach der Impfung war die Häufigkeit der Gebärmutterhalskrebsvorstufen bei Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren signifikant um 51%, bei Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren signifikant um 31% gesunken.
Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass Länder wie Deutschland, die die Impfung einer ganzen Altersgruppe befürworten (alle Neun- bis 14-Jährigen) und hohe Impfraten erreichen, einen höheren Herdenschutz und eine größere direkte Wirkung auf die Prävalenz von Vorstufen des Zervixkarzinoms aufweisen als Länder mit niedrigen Impfraten oder Länder, in denen nur einzelne Jahrgänge geimpft werden. |
Literatur
Drolet M et al. Population-level impact and herd effects following the introduction of human papillomavirus vaccination programmes: updated systematic review and meta-analysis. Lancet 2019;394(10197):497-509
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