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Kein verlässlicher Partner mehr
ABDA-Präsident Schmidt kritisiert FDP in Zeitungsbeitrag
Er ist selbst FDP-Mitglied – doch im Cicero beschrieb Schmidt das Verhältnis der Apothekerschaft zu den Liberalen nun als „weitgehend zerstört“. Gründe für das Zerwürfnis gibt es einige. So wurde im Wahlkampf 2017 bekannt, dass das FDP-Wahlprogramm einen Passus enthielt, der besagte, dass sich die Partei für eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes einsetzen wolle. Ein Schlüsselmoment, in dem klar wurde, dass sich die FDP von den Apothekern als Wählergruppe trennt, war zudem ein Interview, das Parteichef Lindner während des Wahlkampfs mit der „Zeit“ führte. Von sich aus erklärte Lindner darin, dass die FDP die einzige Partei sei, „die klar für den Versand verschreibungspflichtiger Medikamente ist“. Warum er die Apotheker derart vor den Kopf stieß? Lange Zeit wurde der FDP vorgeworfen, sie betreibe Klientelpolitik, unter anderem für die Apotheker. Seit dem Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag 2013 versuchen die Partei und ihr Chef dieses Bild zu ändern – und opfern die Apotheker dafür. „Man benutzt uns Apotheker als Nachweis dafür, angeblich keine Klientelpolitik mehr zu betreiben“, kritisierte Schmidt im Cicero. Das sei schmerzlich, schließlich sei die Partei lange Zeit „der verlässliche Partner aller freien Berufe“ gewesen. Dass dies wieder so werden könnte, darauf hat der ABDA-Präsident keine große Hoffnung. Sollte sich das zerrüttete Verhältnis irgendwann wieder ändern, dann sicherlich nicht in nächster Zeit“, erklärte er in dem Zeitungsbericht.
Es ist nicht die erste Frontalkritik von Schmidt gegenüber seiner eigenen Partei. Schon bei seiner Begrüßungsrede auf der Expopharm 2017 ging der ABDA-Präsident hart ins Gericht mit den Liberalen. Insbesondere hatte ihn damals der Werbeslogan „Digital first, Bedenken second“ aufgeregt. Dieser bringe zum Ausdruck, dass der Prozess um seiner selbst willen und „ohne Rücksicht auf möglicherweise übergeordnete Werte und Interessen“ gestartet werden solle. Ehrlicher wäre aus Sicht von Schmidt: „Digital first – Nachdenken second“. |
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