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Wirtschaft
HDE kritisiert stufenweise Ladenöffnung
Einzelhandelsverband unterbreitet Vorschläge zur Stärkung der Innenstädte
Am vergangenen Mittwoch haben Bund und Länder beschlossen, dass ab dem heutigen Montag Läden bis zu 800 qm Verkaufsfläche sowie, unabhängig von der Größe, Buch- Auto- und Fahrradhändler wieder öffnen dürfen. Insbesondere die Begrenzung auf kleinere Geschäfte stößt auf heftige Kritik beim HDE. „Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen oder Verkaufsflächen festmachen. Die jetzt beschlossenen Vorgaben führen zu Wettbewerbsverzerrungen und Rechtsunsicherheiten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Abstands- und Hygieneregeln könnten sowohl in kleinen als auch in großen Geschäften eingehalten werden. Der HDE appelliert deshalb an die Politik, die Beschlüsse zu überdenken und entsprechend anzupassen; insgesamt leide ansonsten auch der Einkaufsort Innenstadt.
Bereits im Vorfeld der nun von Bund und Ländern getroffenen Regelung hatte der HDE einen Zehn-Punkte-Plan veröffentlicht mit Vorschlägen für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach Ende der Corona-Krise. Schon dort werden einheitliche, nicht-diskriminierende Vorgaben für den gesamten Einzelhandel gefordert und Lockerungen, die z. B. nach Betriebsgrößen/Verkaufsfläche oder Einzelhandelsbranchen differenzieren abgelehnt.
Auch zu den notwendigen Hygienemaßnahmen äußert sich der HDE in seinem Papier: „Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes stellt dabei ein wesentliches Element dar und sollte im öffentlichen Leben als allgemeine Bürgerpflicht begriffen werden.“ Eine Pflicht gibt es jedoch zumindest vorerst nicht: Bayerns Ministerpräsident Söder gab am vergangenen Freitag die dringende Empfehlung, eine Community-Maske in Ladengeschäften und im Einzelhandel zu tragen, Bundeskanzlerin Merkel empfahl am vergangenen Mittwoch das Tragen einer Alltagsmaske beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr.
HDE fordert Ladenöffnung an Sonntagen ohne Auflagen
Weiterhin macht der HDE Vorschläge, um den Konsum anzukurbeln. So sollten Konsumschecks ausgegeben und der Solidaritätszuschlag vollständig abgeschafft werden. Ein Punkt, der auch die Apotheken betreffen könnte, ist die Forderung, die Ladenöffnung an Sonntagen „ohne Auflagen und Beschränkungen“ befristet für das Jahr 2020 zuzulassen. Dies gebe den Non-Food-Händlern die Chance, die verlorenen Umsätze zumindest teilweise zu kompensieren. Zudem trügen, so der HDE, erweiterte Ladenöffnungszeiten dazu bei, Auflagen wie z. B. das Abstandsgebot effizienter durchzusetzen, da sich das Kundenaufkommen besser verteile.
Die detaillierten Vorschläge finden sich auf der Website des HDE unter einzelhandel.de/exitcorona. |
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