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Wirtschaft
America first bei Sanofi?
Paul Hudson: USA bekommen COVID-19-Impfstoff zuerst
Der heiß ersehnte Impfstoff gegen COVID-19 ist längst nicht in Sicht, selbst die aussichtsreichsten Kandidaten sind von der Marktreife noch weit entfernt. Da Impfstoffentwicklung teuer und keineswegs immer von Erfolg gekrönt ist, geht es den forschenden Unternehmen nun vielfach darum, von staatlicher Seite gefördert zu werden. Sanofi-Chef Paul Hudson hat sich dazu jüngst mit bemerkenswerten Aussagen zu Wort gemeldet.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg gab er bekannt, dass die Amerikaner Sanofis COVID-19-Impfstoff vor dem Rest der Welt erhalten werden, wenn dieser lieferfähig sei. Denn die USA hätten als erste die Impfstoffforschung von Sanofi finanziell gefördert. Wörtlich sagte Hudson: „Die Regierung der Vereinigten Staaten hat das Recht auf die größte Vorbestellung, denn sie hat investiert, um die Risiken zu teilen.“ Ein Vertrag mit den USA über die Vorbestellungen wurde laut Bloomberg bereits im Februar unterzeichnet.
Hintergrund ist, dass die amerikanische Behörde Biomedical Advanced Research and Development Authority (Barda) den Sanofi-Konzern mit 30 Mio. Euro bei der Impfstoffentwicklung unterstützt.
Weiterhin verwies Hudson darauf, dass auch China große Anstrengungen unternehme, um einen Impfstoff zu entwickeln. „Also werden diese beiden ökonomischen Kraftzentren zuerst geimpft werden; daher ist es so wichtig, in Europa eine Debatte zu starten unter dem Motto: Lasst Europa nicht zurückfallen!“, so Hudson wörtlich.
Aufgrund heftiger Kritik ist Sanofi ein Stück weit zurückgerudert. Hudson stellte per Pressemeldung klar: „Der Impfstoff gegen COVID-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt, egal welcher Nationalität.“ Die US-Produktion werde hauptsächlich für die USA selbst erfolgen, die Produktionskapazitäten in Europa und allen anderen wichtigen Regionen würden Europa und den Rest der Welt abdecken. |
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