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Wirtschaft
Zusammenarbeit endet
Keine TeleClinic-Rezepte mehr über apotheken.de
Seit die TeleClinic Anfang 2018 die ersten elektronischen Verschreibungen auf den Weg gebracht hat, gelangten diese mit der Technik von apotheken.de in die Apotheken vor Ort. Die Nutzer der TeleClinic-App konnten ihre eRezepte bundesweit in den über 6000 Apotheken einlösen, die Kunden des Onlineservice- und Apothekenwebsite-Anbieters des Deutschen Apotheker Verlags sind. Denn die Verschreibungen wurden über das apotheken.de-Online-Vorbestellsystem in die teilnehmenden Apotheken geschickt.
Keine Unterstützung ausländischer Kapitalgesellschaften
Doch am vergangenen Donnerstagabend gab die schweizerische Zur Rose AG, Muttergesellschaft unter anderem des holländischen Arzneimittelversenders DocMorris, bekannt, die TeleClinic für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu übernehmen. „Damit war für uns eine rote Linie überschritten“, erklärt der Geschäftsführer des Deutschen Apotheker Verlags, Dr. Christian Rotta. „Wir stellen jede Zusammenarbeit mit der TeleClinic mit sofortiger Wirkung ein.“ Er ergänzt: „Wir sind den Apotheken vor Ort verpflichtet, die unsere Kunden sind.“ Der Deutsche Apotheker Verlag lasse sich nicht zum Steigbügelhalter für den Erfolg rein ökonomisch getriebener Plattformstrategien ausländischer Kapitalgesellschaft im deutschen Gesundheitswesen machen.
Ab sofort können die elektronischen Verschreibungen aus der TeleClinic-App nicht mehr über das apotheken.de-Vorbestellsystem in die Apotheken verschickt werden. Ob die TeleClinic oder Zur Rose eine Anbindung von deutschen Vor-Ort-Apotheken anbieten kann oder will, entziehe sich seiner Kenntnis, so Rotta. Man sei von der Nachricht des Verkaufs kalt erwischt worden. |
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