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Corona-Bonus in Apotheken

Noch sehr zaghaft in der Umsetzung

Die Pflegebranche geht voran beim Corona-Bonus. Wie es in den Apotheken derzeit aussieht, zeigt eine erste Auswertung der laufenden Online-Umfrage von ADEXA.

Für die Pflegekräfte ist die Entscheidung gefallen: Der Bund stellt die Finanzierung eines Corona-Bonus in Höhe bis zu 1000 Euro über die Pflegekassen sicher. Länder und Arbeitgeber können bis auf 1500 Euro steuerfrei aufstocken.

Bisher haben bereits sieben Bundesländer beschlossen, die Prämie aufzustocken. Teilweise werden dabei auch weitere Berufsgruppen wie Notfall­sanitäter und Rettungsassistenten (Bayern) oder auch Beschäftigte in Kitas und Gesundheitsämtern (Berlin) berücksichtigt.

Ausgezahlt wird der Pflege-Bonus mit dem Juli-Gehalt, so eine Vereinbarung der zuständigen Gewerkschaft Ver.di mit den Arbeitgebern. Vollzeitkräfte werden die volle Summe erhalten, Teilzeitbeschäftigte einen Anteil im Verhältnis zu ihrer Stundenzahl. Auszubildende in der Pflege sollen eine Prämie von 900 Euro erhalten.

Apotheken: Nicht einmal jeder Zehnte

Anfang April hatten auch ADEXA und der Arbeitgeberverband ADA dafür geworben, von der Möglichkeit einer steuer- und sozialabgabenfreien Bonuszahlung Gebrauch zu machen, um Apothekenteams für ihre Leistung und besondere Belastung in der Pandemie zu würdigen. Dazu läuft seit dem 5. Mai 2020 eine Online-Umfrage auf www.adexa-online.de/umfrage-corona-bonus. Hier die Ergebnisse einer Zwischenauswertung:

In den Apotheken hatten mit Stand vom 19. Mai 2020 erst 9,1 Prozent der Befragten einen Bonus bekommen. Bei 2,9 Prozent war eine Corona-Prämie angekündigt. Bei 1,7 Prozent der Teilnehmenden wollte die Apothekenleitung eine Bonuszahlung von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung abhängig machen.

Die überwiegende Mehrheit (77,3 Prozent) beantwortete die Frage nach einer Bonuszahlung mit „Nein“. Und bei 9,0 Prozent hatten sich die Apo­thekeninhaber bereits explizit gegen einen Bonus ausgesprochen.

An der laufenden Umfrage haben sich bis zum 19. Mai 2020 1260 Apothekenangestellte beteiligt.

Bonus eher niedrig

Von denjenigen Apothekenangestellten, die einen Bonus bereits erhalten oder zugesagt bekommen haben, können sich 61,8 Prozent über maximal 500 Euro freuen. 8,1 Prozent erhalten einen Bonus zwischen 500 und 1000 Euro. Nur bei 4,6 Prozent gibt es eine Prämie zwischen 1000 und 1500 Euro.

Bitte mitmachen und weitersagen!

ADEXA-Vorstand Tanja Kratt: „Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und freuen uns daher, wenn noch viele Mitarbeiter aus den Apotheken an der Umfrage teilnehmen. Damit kann die ADEXA-Tarifkommission in weitere Gespräche mit den Arbeitgeberverbänden gehen.“

Voraussetzung für den abgabenfreien Bonus ist, dass diese Leistung zusätzlich zum vertraglich vereinbarten Gehalt gewährt wird. Es ist beispielsweise nicht möglich, die tarifliche Sonderzahlung „umzuwidmen“, denn diese gehört bei Geltung des Bundesrahmentarifvertrages für Apothekenmitarbeiter (BRTV) zum regulären Gehalt. Auch tarifliche Mehrarbeits­zuschläge können nicht als Corona-Bonus ausgezahlt werden. |

Sigrid Joachimsthaler

Foto: electriceye – stock.adobe.com

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