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Remdesivir bald auch generisch?

Kooperationen von Gilead

cm/ral | Um die Produktionskapazität für das COVID-19-Arzneimittel Remdesivir zu erhöhen und das Mittel auch für ärmere Länder bezahlbar zu machen, kooperiert Gilead aktuell mit neun Generika-Herstellern in Indien, Pakistan und Ägypten.
Foto: imago images/Christian Ohde

Seit vergangener Woche ist Remdesivir in Europa zur Behandlung von Patienten zugelassen, die schwer an COVID-19 erkrankt sind. Zuvor hatte bereits die US-amerikanische Arzneimittel­behörde FDA eine Notfallzulassung ausgesprochen. Das Mittel ist heiß umkämpft: Die US-Regierung sicherte sich eine Gesamtmenge des Arzneistoffs, die laut dpa 100 Prozent der geplanten Produktionsmenge für Juli sowie jeweils 90 Prozent für August und September entspricht. Auch die Europäische Union verhandelt derzeit mit Gilead. Was bleibt angesichts dieser Verhandlungen der Industrienationen für Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern übrig? Um den Bedarf weltweit decken zu können, hat Gilead jetzt ein Abkommen mit neun Generika-Herstellern in Indien, Pakistan und Ägypten geschlossen. Die Firmen dürfen Remdesivir demnach für insgesamt 127 Länder produzieren, die sich das Mittel sonst nicht leisten könnten. Einer der Generika-Hersteller ist Mylan. Das niederländische Unternehmen will Remdesivir unter dem Namen Desrem™ in Indien vertreiben, zu einem Preis von umgerechnet rund 57 Euro. Das Original in den USA kostet rund 2000 Euro. |

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