Arzneimittel und Therapie

Entstehung der diabetischen Neuropathie

Zu wenige SUMO-Proteine sollen schuld sein

Foto: Bernhard Schmerl – stock.adobe.com

Zur Diagnostik der diabetischen Polyneuropathie streicht der Arzt mit einem Nylonfaden über den Fuß des Patienten.

mab | Jeder fünfte Diabetiker erleidet Spätfolgen der Erkrankung, dazu gehört auch die diabetische Neuropathie, die häufig mit chronischen Schmerzen und der Entwicklung eines diabetischen Fußes einhergeht. Als Ursache werden Störungen des Nervenstoffwechsels genannt, die zu Ablagerungen von schädlichen Stoffwechselprodukten und oxidativem Stress im Gewebe führen. Forscher der medizinischen Fakultät Heidelberg haben jetzt versucht, anhand von Mausmodellen und Patientenproben den molekularen Mechanismus der diabetischen Neuropathie aufzuklären. Dabei konnten sie als entscheidendes Target die sogenannten SUMO(Small Ubiquitin-related Modifier)-Proteine ausfindig machen. Normalerweise schützen diese Proteine vor der Entstehung einer diabetischen Neuropathie, indem sie an Stoffwechselenzyme in den Nervenzellen binden. Liegen jedoch zu wenige SUMO-Proteine in den Neuronen vor, so kommt es neben Nervenschäden auch zu einer veränderten Aktivität wichtiger Ionenkanäle, die für die Verarbeitung von Schmerz- und Hitzereizen verantwortlich sind. Weitere Studien sollen jetzt untersuchen, ob das Vorhandensein der SUMO-Proteine mit dem Blutzuckerspiegel zusammenhängt und welche Wirkstoffe die Schutzwirkung dieser Proteine wiederherstellen können. |

Literatur

Schutzproteine gegen Nervenschädigung bei Diabetes, Pressemitteilung des Universitäts–klinikums Heidelberg, 3. August 2020

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