Kleingedrucktes mit großen Folgen
Als berichtenswerte Aspekte der Rezeptabrechnung galten vor der AvP-Insolvenz die vielen formalen Erfordernisse, die technischen Herausforderungen und die Inkassofunktion für die Herstellerrabatte. Die eigentliche Abrechnung und die Weiterleitung der Gelder schienen selbstverständlich zu sein. Dies erscheint verständlich, weil dabei bis vor einigen Wochen nie Probleme aufgetreten sind. Typische Fragen der Kunden von Rechenzentren richteten sich wohl eher auf die Höhe der Abrechnungsgebühren und die zeitliche Verteilung der Zahlungen an die Apotheken, also auf typische marktwirtschaftliche Maßstäbe. Doch mit dem Kleingedruckten der Verträge war bis vor Kurzem kaum Aufmerksamkeit zu erzielen. Das hat sich grundlegend verändert. Denn von diesem Kleingedruckten wird voraussichtlich abhängen, welche Apotheken wann wie viel Geld von AvP erhalten. Offenbar geht es bei den vermeintlichen Kleinigkeiten durchaus um große Themen. Darum vermittelt die Diskussion über diese Vertragsbedingungen auch den nicht betroffenen Apothekern Einblicke in die Bedeutung dieser Klauseln.