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- DAZ 51/2020
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Arzneimittel und Therapie
Doch kein Risiko durch Beschichtung
Paclitaxel auf Stents steigert Mortalität nicht
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) kommt es aufgrund von Atherosklerose zu einer verminderten Durchblutung der unteren Extremitäten. Reichen konservative Therapiemaßnahmen nicht aus oder drohen Amputationen, werden häufig Stents oder Ballonkatheter in die verengten Arterien eingesetzt. Zum Teil sind diese mit antiproliferativ wirkenden Substanzen wie Paclitaxel beschichtet, welche die unkontrollierte Zellteilung der Gefäßwand verhindern sollen und somit das Risiko für Restenosen (erneuten Verschluss der Gefäße) verhindern sollen. Zuletzt stand Paclitaxel in einer Metaanalyse unter Verdacht, die Sterblichkeit der operierten Patienten zu erhöhen (s. DAZ 2019, Nr. 25, S. 42 – 46). Forscher haben diesen Sachverhalt nun in einer Zwischenauswertung einer multizentrischen Studie genauer untersucht. Randomisiert hatten 1149 PAVK-Patienten einen Paclitaxel-beschichteten Stent oder Ballonkatheter eingesetzt bekommen, bei 1140 Patienten waren diese unbeschichtet. Insgesamt starben in der Gruppe mit den beschichteten Stents 574 Patienten (25,5%), in der Kontrollgruppe waren es 281 (24,6%) (Hazard Ratio = 1,06; 95%-Konfidenzintervall: 0,9 bis 1,22). Während der gesamten Nachbeobachtungszeit von vier Jahren konnte kein signifikanter Unterschied in der Mortalität zwischen den beiden Gruppen ausfindig gemacht werden. Auch wenn man die Patienten anhand des Schweregrads der Erkrankung verglich, war die Mortalität zwischen den beiden Gruppen ähnlich: So betrug sie bei Patienten mit einer chronischen Ischämie 33,4% (Kontrollgruppe: 33,1%) und bei Patienten mit Claudicatio intermittens 10,9% (vgl. 9,4%). |
Literatur
Nordanstig J, James S, Andersson M et al. Mortality with Paclitaxel-Coated Devices in Peripheral Artery Disease. BMJ 2020. doi: 10.1056/NEJMoa2005206
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