Fehlbildungen unter Modafinil
Modafinil (Vigil®, Generika) ist ein Psychostimulans, dessen Wirkung zumindest anteilig auf einer α1-Adrenozeptor-vermittelten zentralen Aktivierung beruht. Zugelassen ist der Wirkstoff zur Behandlung von exzessiver Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsie. Off label wird Modafinil unter anderem auch zur Behandlung von Erschöpfungszuständen bei Patienten mit multipler Sklerose angewendet. Aufgrund fehlender Sicherheitsdaten wurde auch bislang bereits von einer Einnahme während der Schwangerschaft abgeraten. Neuere Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass unter Modafinil tatsächlich ein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen besteht: Der Hersteller Teva informierte im Juni 2019 die Fachkreise, dass im Zuge einer Interimsanalyse von Postmarketingdaten bei 15% der Kinder, bei denen im Mutterleib eine Modafinil-Exposition bestand, schwerwiegende Fehlbildungen festgestellt wurden. Dies war nur bei 3% der nicht exponierten Kinder der Fall.