Gesundheitspolitik

STIKO unter Beschuss

cha | Erst kürzlich kritisierte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) keine Empfehlung für die Impfung von Kindern ab 12 ausspreche, und verwies darauf, dass deren Mitglieder im Gegensatz zur EMA nur ehrenamtlich arbeiten. Nun legte Bayerns Gesund­heitsminister Klaus Holetschek, derzeit Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, im Interview mit der Ärzte Zeitung nach: „Die STIKO-Mitglieder sind alle ehrenamtlich tätig. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Die Un­abhängigkeit der Wissenschaft ist wirklich wichtig. Aber wir könnten den Kommissionsmitgliedern eine Struktur zur Seite stellen, die sie in ihrem Ehrenamt professionell unterstützt.“ Danach gefragt, ob nicht durch den politischen Druck auf die STIKO deren Reputation Schaden nehme, antwortete Holetschek: „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Reputation der STIKO nicht anerkannt würde. Wir haben nur den Wunsch, dass wir rasch zu klaren Entscheidungen kommen.“ Zudem kann er sich eine neue Bundes­gesundheitsbehörde vorstellen: Nach der Pandemie sollte ernsthaft überlegt werden, „ob wir nicht ein nationales Institut bräuchten, in dem wir unsere Public-Health-Kompetenzen bündeln“. |

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