Kreative Nachfolgersuche

Eine Mitgliederbefragung des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) ergab, dass 75 Prozent der hausärztlich tätigen Internisten in den nächsten fünf Jahren ihre Praxis abgeben wollen, berichtet die „Ärzte Zeitung“. Doch nur ein Drittel rechnet damit, einen Nachfolger zu finden. Denn viele junge Ärzte schrecken – ähnlich wie bei den Apothekern – vor der Selbstständigkeit zurück.

Als Anregung dafür, wie ein Nachfolger gefunden werden kann, hat die „Ärzte Zeitung“ kreative Ideen, die letztlich zum gewünschten Erfolg führten, zusammengestellt.

So trudelten jede Menge Bewerbungen ein, als eine Gemeinde im Bayerischen Wald 2019 per Zeitungsannonce nach einem neuen Hausarzt suchte und die Bürgermeisterin nebenbei darauf hinwies, dass sie „noch unverheiratet“ sei.

Versteigerung bei Ebay

Ungewöhnlich auch der Weg, den der Nachkomme eines plötzlich verstorbenen Praxisinhabers in Thüringen einschlug: Er bot die Praxis für symbolische 6 Euro bei Ebay an – und konnte so die Schließung in dem struktur­schwachen Landkreis verhindern.

Manchmal werden auch ganze Gemeinden aktiv und drehen unter dem Motto „Dorf sucht Doc“ Werbevideos. In Auftritten von örtlichen Politikern, Einzelhändlern und Anwohnern werden die Vorzüge der Region möglichen ärztlichen Bewerbern schmackhaft gemacht.

Auf ein Youtube-Video setzte auch ein schwäbischer Hausarzt und ließ dabei seinen Sinn für Humor erkennen. In dem Film traten eine Giraffe und ein Koala auf. „Ersparen Sie uns den Tierarzt und übernehmen Sie meine Praxis“, hieß es. Offenbar kam die Nachricht an, denn die Praxis gehört mittlerweile einem MVZ. |