Gesundheitspolitik

Wer macht das Rennen?

Warten auf den SPD-Gesundheitsminister

cha | Der Koalitionsvertrag ist das eine, doch für die Apotheken ist es möglicherweise bedeutsamer, wer ins Gesundheitsministerium einzieht. Klar ist mittlerweile nur, dass die SPD am Zug ist – bekannt geben will diese ihre Minister aber erst am kommenden Wochenende.
Foto: Maximilian König

Sabine Dittmar werden gute Chancen auf das Bundesgesundheitsministerium eingeräumt.

Die Erinnerungen der Apotheker an die letzte SPD-Gesundheits­ministerin sind denkbar schlecht: Ulla Schmidt hat ihnen seinerzeit die Erlaubnis für den Rx-Versand eingebrockt und damit die unfaire Konkurrenz durch die EU-Versender erst in Gang gesetzt.

Doch wer könnte das Rennen um den Posten des Gesundheitsministers gewinnen? Am bekanntesten ist mit Sicherheit der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Seit Beginn der Corona-Krise hat er gefühlt in keiner Talkshow gefehlt und mit seinen Prognosen zum Verlauf der Pandemie in der Regel richtig gelegen. Diese Popularität könnte ihm aber nun zum Verhängnis werden. War der als Eigenbrötler bekannte Lauterbach schon zuvor nicht gerade beliebt bei seinen Parteifreunden, so dürfte der Neid nun das Übrige tun. Zudem wird wohl das Geschlecht bei der Auswahl eine Rolle spielen, und da der vermutlich zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz ein paritätisch besetztes Kabinett versprochen hat, ist gut denkbar, dass eine Frau zum Zug kommt.

In einer ersten Liste mit möglichen Ampel-Ministern tauchte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping auf – die jedoch umgehend beteuerte, nicht nach Berlin gehen zu wollen. Als mögliche Kandidatin wird auch die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens genannt. Die besten Chancen könnte jedoch Sabine Dittmar haben, bislang gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Dittmar, die vor ihrer politischen Karriere Hausärztin war, wird aber auch als Staatssekretärin unter einem Minister Lauterbach gehandelt – möglicherweise kommt es aber auch umgekehrt. |

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