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Gesundheitspolitik
Wieler kritisiert Ärzteschaft
Eigeninteresse verhindere Impfung durch Apotheker
Die vierte Welle sei in Deutschland bislang die höchste, weil es mit 15 Mio. Menschen noch viel zu viele Ungeimpfte gebe, aber dennoch die Infektionsschutzmaßnahmen nicht mehr aufrecht gehalten würden, erklärt Prof. Dr. Wieler. Gelinge es nicht, bis Neujahr mindestens die Hälfte zu impfen, werde es ziemlich sicher die fünfte Welle geben. Nötig wäre jetzt neben Kontaktbeschränkungen eine nationale Kraftanstrengung, um möglichst alle zu impfen. „Allerdings scheitert das nicht zuletzt an der Vertretung der Ärzte und Ärztinnen. Sie will nicht, dass Apotheker oder beispielsweise Tierärzte oder Pensionäre impfen und beruft sich auf das Standes- und Haftungsrecht.“ In der derzeit herrschenden Notlage finde er bemerkenswert, „dass bestimmte Interessengruppen das Eigeninteresse offenbar über das Gemeinwohl stellen“. Die Reaktion der Ärzteschaft ließ nicht lange auf sich warten. Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen bezeichnete die Äußerung Wielers als „unverschämt, unangebracht und im Ton völlig vergriffen“. Das Impfen sei erst zum Turbo geworden, als die niedergelassenen Ärzte, unterstützt von Kollegen im Ruhestand, „endlich ins Impfgeschehen eingreifen konnten“. |
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