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Gesundheitspolitik
Impfreise nach Deutschland
Russen wollen westliche COVID-19-Impfstoffe
Zu Beginn der Corona-Pandemie lief es genau umgekehrt: Etliche Deutsche, die nicht länger auf ihre Impfung warten wollten, fuhren nach Russland und ließen sich dort den russischen Impfstoff Sputnik V verabreichen. Doch dieser verfügt immer noch nicht über eine Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), da wichtige Daten nicht geliefert wurden. Und deshalb bekommen reiselustige Russen Schwierigkeiten, da der Nachweis über eine Immunisierung mit Sputnik V in vielen ihrer Lieblings-Reiseländer nicht anerkannt wird. Um Erleichterungen bei der Einreise zu genießen, um im Urlaub Restaurants, Bars oder Theater zu besuchen, möchten viele Russen daher lieber eines der westlichen Präparate gespritzt bekommen. Die aber sind in Russland wiederum nicht zugelassen.
Diese Nische haben einige russische Reiseanbieter nun für sich entdeckt – und spezielle Impftouren in den Westen in ihr Portfolio aufgenommen.
Ab 1000 Euro geht es los
Das Angebot boomt: Insgesamt fünf Reisebüros bieten es seit Mitte September an – „und die Nachfrage nimmt jeden Monat zu“, wie die Direktorin der Vereinigung russischer Reiseanbieter, Maja Lomidse, der dpa sagt. Organisiert werden Flug, Übernachtung und Impftermin in einer medizinischen Einrichtung – alles zusammen ab 1000 Euro.
Bis Jahresende, so prognostiziert Lomidse, werden Tausende Russen auf diesem Weg etwa nach Kroatien oder Griechenland geflogen sein. Hinzu kämen zahlreiche Menschen, die sich die Reise zur westlichen Corona-Impfung auf eigene Faust organisierten.
Auch nach Deutschland werden Impfreisen angeboten – allerdings für einen eher kleinen, wohlhabenderen Kreis: Zumindest über die Reiseanbieter kostet der Piks dort für Russen noch einmal 500 Euro extra. Aber: „Viele unserer Touristen vertrauen Deutschland, der Qualität der Impfstoffe dort und der Qualität der Dienstleistung“, so Lomidse. |
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