Üble Winde
Eine gewisse Menge an Darmgasen ist völlig normal. Das Volumen, welches täglich durch das Rektum ausgeschieden wird (Flatus) liegt zwischen 200 ml und 2000 ml/Tag, im Mittel sind es ca. 600 ml/Tag. Im Darm liegen normalerweise 50 bis 200 ml Gas vor. Dieses setzt sich zu 99% aus N2, O2, CO2, H2 und CH4 zusammen. Alle diese Gase sind geruchlos. Der üble Geruch der Darmgase entsteht durch flüchtige Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff (H2S) und Dimethylsulfid (C2H6S, Methylthiomethan), bei welchen es sich um bakterielle Eiweißabbauprodukte handelt. Woher kommt das Gas? Zum einen gelangen bei der Nahrungsaufnahme und beim Schlucken unterschiedliche Mengen an Luft in den Magen. Der größte Teil dieses Gases wird aber durch Aufstoßen wieder abgegeben. Zum anderen werden CO2, H2 und CH4 im Darmlumen gebildet. CO2 entsteht aus der Reaktion von Hydrogencarbonat mit Protonen, wird aber weitgehend über den Dünndarm wieder resorbiert. Zur Bildung von Wasserstoff und Methan kommt es durch die bakterielle Gärung von nichtresorbierbaren Kohlenhydraten. Die Ausscheidung erfolgt über den Flatus. Darüber hinaus kommt es zur Diffusion von Stickstoff aus dem Blut ins Darmlumen. Steigt die Gasmenge im Darm, – sei es durch vermehrte Bildung oder durch verminderte Resorption – führt dies zu einem unangenehmen Druckgefühl. Diesen Zustand nennt man Meteorismus (Aufgeblähtsein) [1].