Pandemie Spezial

Hochdosiertes Vitamin C und Zink wirkungslos?

Studie mit COVID-19-Patienten mangels Effekt vorzeitig gestoppt

Foto: MilletStudio – stock.adobe.com

Von der Hoffnung ausgehend, hohe Dosen von Vitamin C und Zink könnten die Symptomdauer ambulanter COVID-19-Patienten verkürzen, wurde in den USA eine klinische Studie mit dieser Patientengruppe initiiert. Die Probanden, die an einer mittels PCR (Polymerase Chain Reaction) bestätigten SARS-CoV-2-Infektion erkrankt waren, aber nicht stationär behandelt werden mussten, wurden vier Gruppen zugeteilt und erhielten zehn Tage lang entweder 8000 mg Ascorbinsäure (aufgeteilt auf zwei bis drei Dosen pro Tag) oder abends 50 mg Zinkgluconat oder eine Kombination beider Therapien oder keine der genannten Supplemente. Zu Studienbeginn und bis Tag 28 mussten die Erkrankten ihre COVID-19-Symptome bewerten. Aus diesen Angaben wurde ein Gesamtscore erstellt. Der primäre Studien­endpunkt war die Zahl der Tage bis zu einer 50%-igen Reduktion der Sym­ptomstärke im Gesamtscore. Vorgesehen war eine Studienpopulation mit 520 Teilnehmern, aber nach einer geplanten Interimsanalyse wurde die Studie vorzeitig abgebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Daten von 214 Probanden ausgewertet werden. Der Symptomverlauf war in allen vier Gruppen ähnlich und es gab keinen signifikanten Unterschied. Wer kein Supplement erhalten hatte, erreichte den primären Endpunkt nach median 6,7 Tagen, mit der Kombina­tion aus Zink und Vitamin C dauerte es 5,5 Tage, mit Vitamin C allein ebenfalls 5,5 Tage und mit Zinkgluconat 5,9 Tage. ­Diese Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. Bei den Patienten, die hoch dosiertes Vitamin C eingenommen hatten, kam es sig­ni­fi­kant häufiger zu Übelkeit, Durchfällen und Magenkrämpfen. |

Literatur

Thomas S et al. Effect of High-Dose Zinc and Ascorbic Acid Supplementation vs Usual Care on Symptom Length and Reduction Among Ambulatory Patients With SARS-CoV-2 Infection: The COVID A to Z Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open 2021;4(2):e210369. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.0369

Apothekerin Dr. Petra Jungmayr

 

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