Arzneimittel und Therapie

Vorsicht bei Lamotrigin

FDA warnt vor Herzrhythmusstörungen

mab | Auch bei lange bekannten Wirkstoffen lernt man nicht aus, wie sich jetzt zeigt: Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt vor einem potenziell erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit Herzerkrankungen, die das krampf­lösende Antiepileptikum Lamotrigin ein­nehmen. Lamotrigin ist seit über 20 Jahren zugelassen und inhibiert spannungsabhängige Natrium-Ionenkanäle, wodurch die Freisetzung von exzitatorisch wirkenden Neurotransmittern wie Glutamat verhindert wird. Auf diese Weise wird die Balance zwischen erregenden und hemmenden Impulsen, die beispielsweise bei Epileptikern oder Menschen mit bipolaren Störungen gestört ist, wiederhergestellt. Nachdem Berichte über auffällige elek­trokardiografische Befunde sowie andere schwerwiegende Probleme unter Lamotrigin bekannt geworden waren, hatte die FDA diesbezüglich weitere Sicherheitsstudien angeordnet. Diese sollen nun auch für andere Vertreter dieser Wirkstoffklasse folgen. Patienten, die regelmäßig Lamotrigin einnehmen und die Beschwerden wie Herzrasen, einen unregelmäßigen Herzschlag, Kurzatmigkeit, Schwindel oder Ohnmacht wahrnehmen, sollten das Arzneimittel jedoch keinesfalls ohne ärztliche Rücksprache absetzen, da unkontrollierte epileptische Anfälle die Folge sein können. Stattdessen sollten sich Betroffene umgehend in eine Notaufnahme begeben. |

Literatur

FDA Drug Safety Communication, 31. März 2021

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