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Pandemie Spezial
Corona-Ticker
Neues zu SARS-CoV-2 in Kürze
Wir haben im Folgenden die wichtigsten Meldungen der vergangenen Woche für Sie zusammengefasst.
Mutter und Kind schützen
Erkranken Frauen innerhalb der Schwangerschaft an COVID-19, tragen sowohl die werdenden Mütter als auch deren ungeborene Kinder ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Ereignisse. Das zeigen die Ergebnisse der groß angelegten multinationalen Kohortenstudie „INTERCOVID Multinational Cohort Study“ unter Leitung der Universität Oxford in Großbritannien. Hierfür waren die Daten von 706 nachweislich mit SARS-CoV-2 infizierten Schwangeren und 1424 nicht infizierten Schwangeren ausgewertet worden. Es zeigte sich, dass sowohl das Risiko für Präeklampsie (relatives Risiko [RR]: 1,76) als auch für Frühgeburten (RR: 1,59), schwere Infektionen (RR: 3,38) und Müttersterblichkeit (RR: 2,23) bei den an COVID-19 erkrankten Schwangeren erhöht war. 13% der von infizierten Frauen geborenen Babys wurden ebenfalls positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Das „Joint Committee on Vaccination and Immunisation“ in Großbritannien empfiehlt daher eine Immunisierung der Schwangeren entsprechend ihres Alters und ihrer Risikogruppe mit mRNA-Impfstoffen. In Deutschland wird aufgrund der mangelnden Datenlage eine Immunisierung von Schwangeren aktuell von der Ständigen Impfkommission STIKO nicht empfohlen. Erste Sicherheitsdaten zu geimpften Schwangeren aus den USA sind jetzt im Fachjournal „New England Journal of Medicine“ erschienen: Von Mitte Dezember bis Ende Februar waren etwa 35.000 Frauen mit einem mRNA-Impfstoff immunisiert worden. Die Frauen berichteten zwar seltener über Kopfschmerzen, Fatigue und Myalgie nach der Impfung, jedoch traten nach der zweiten Dosis mehr Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen an der Injektionsstelle im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen auf. Bis Ende Februar hatten 86% der 827 zumeist im dritten Trimester geimpften Frauen ein lebendes Kind zur Welt gebracht. Die Rate der Fehl- und Frühgeburten sowie das Geburtsgewicht und angeborene Fehlbildungen war dabei nicht höher als vor der Pandemie. Ergebnisse zu in früheren Trimestern geimpften Frauen stehen jedoch noch aus [Villar J et al. JAMA Pediatr 2021. doi:10.1001/jamapediatrics.2021.1050 und Shimabukuro TT et al. NEJM 2021. doi: 10.1056/NEJMoa2104983].
Rote-Hand-Brief zu Janssen-Vakzine
Ein aktueller Rote-Hand-Brief informiert über das mögliche Auftreten von Thrombosen in Kombination mit Thrombozytopenie nach der Immunisierung mit der COVID-19-Vektor-Vakzine von Janssen. Insgesamt waren bis zum 23. April 15 Fälle von thrombotischen Ereignissen bei etwa sieben Millionen mit dieser Vakzine geimpften Personen beobachtet worden. Am häufigsten betroffen waren Frauen unter 60 Jahren innerhalb von drei Wochen nach der Immunisierung. Sollten geimpfte Personen Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustkorbschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltende Bauchschmerzen verspüren, können dies Zeichen für eine auftretende Thromboembolie und/oder Thrombozytopenie sein. Betroffene sollten dann umgehend einen Arzt aufsuchen. Nach einer kurzen Unterbrechung wird die Vakzine inzwischen in den Vereinigten Staaten wieder verimpft [Rote-Hand-Brief zur COVID-19-Vaccine Janssen, 26. April 2021, Pressemitteilung der FDA, 23. April 2021].
Myokarditis nach Comirnaty®-Impfung?
Meldungen aus Israel lassen aufhorchen: Bei den mehr als fünf Millionen mit Comirnaty® geimpften Personen wurden in einer vorläufigen Studie 62 Fälle einer Myokarditis registriert. 55 davon waren junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren. Bisher ist unklar, ob die Zahl der berichteten Fälle hoch ist und inwiefern ein Zusammenhang mit der Immunisierung bestehen könnte. In den Vorjahren war eine ähnlich hohe Rate an Myokarditis, die auch von Viren oder Arzneimitteln ausgelöst werden kann, in dem Land registriert worden. Pfizer gibt an, dass die beobachtete Myokarditis-Rate nicht höher ist, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre. Infektiologe Prof. Dr. Leif Erik Sander von der Charité Berlin schätzt auf Twitter einen kausalen Zusammenhang jedoch nicht als vollkommen unplausibel ein und rät zu einer genauen Untersuchung der Fälle [Reuters, 25. April 2021]. |
Weitere Beiträge des Pandemie Spezials in DAZ 2021, Nr. 17
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