Aus den Ländern

Pharmazeutische Dienstleistungen im Fokus

60% der „AKWL-TV live“-Zuschauer wollen mitmachen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen

Ein schnelles Corona-Update und Infos zu zukünftigen pharmazeutischen Dienstleistungen standen bei der jüngsten Ausgabe von „AKWL-TV live“ im Fokus. Im Studio auf Gut Havichhorst (Münster) sprachen Kammer- und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und AKWL- und BAK-Vorstandsmitglied Dr. Hannes Müller mit Journalist und WDR-Moderator Matthias Bongard vor über 300 Live-Zuschauern über Themen, die dem Berufsstand unter den Nägeln brennen.

Nach einem Überblick zum Einsatz der Apotheken in der gegenwärtigen Impfphase der Pandemie widmete sich auch die erste Live-Umfrage der Sendung diesem Thema: 45 Prozent der Zuschauer beschrieben die Apotheken als „Fels in der Brandung“ während der Pandemie, was aber zu wenige wahrgenommen hätten. Gut 35 Prozent meinten, dass die Apotheken „noch unverzichtbarer und mit unseren Leistungen sichtbarer geworden“ sind. Und ein Fünftel der Zuschauer beschrieben die Apotheken als „diejenigen, welche für andere die Kastanien aus dem Feuer holen mussten“. Der Meinung, man habe gelitten, weil man so wenig ein­gebunden und wertgeschätzt wurde, war kein einziger Voting-Teilnehmer.

Foto: AKWL/Sokolowski

Live im Studio Gabriele Regina Overwiening (Mitte), Dr. Hannes Müller (li.) und Matthias Bongard sprachen vor über 300 Live-Zuschauern.

Dr. Hannes Müller, der auch Teil der Lenkungsgruppe zur Einführung neuer honorierter pharmazeutischer Dienstleistungen auf Bundesebene ist, gab Hinweise darauf, was im kommenden Jahr auf die Apotheken in Westfalen-Lippe zukommt und worauf die Patienten einen Rechtsanspruch haben könnten: „Die vom Bund zur Verfügung gestellten jährlich 120 Millionen Euro können nur ein Einstieg sein. Wenn wir sehen, dass die Dienstleistungen erfolgreich sind und die Patienten sie annehmen, muss der Gesetzgeber nachlegen.“ Overwiening ergänzte: „Dies wird für uns auf Dauer eine ganz wichtige zusätzliche Säule, um die Apotheke vor Ort zu stabilisieren.“ Über den aktuellen Stand der Verhandlungen berichteten beide nicht, aber das Kernelement „Medikationsanalyse bei Polymedikation“ werde sicherlich eine Rolle spielen. „Dabei kann am Ende nur die Apotheke den Gesamtüberblick über die Medikation haben“, so Müller.

Wer sich die gesamte Live-Sendung noch mal ansehen möchte, kann dies unter
 www.akwl-live.de mit dem Passwort AKWL2020.

Wenn Dienstleistungen in die Regelversorgung gehen, stellte Overwiening klar, „muss jede Apotheke diese auch anbieten“. Sorge vor Überforderungen müsse jedoch keine Apothekerin und kein Apotheker haben, so Müller: „Das ist am Ende des Tages kein Hexenwerk, das können wir.“ Die Zuschauer teilten diese Einschätzung im Live-Voting: Gut 60 Prozent wollen dabei sein – „wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, während knapp ein Drittel mit „Na endlich, ich bin auf jeden Fall dabei“ reagierten. Niemand erteilte den neuen Angeboten eine Absage. „Das ist ein großartiger Rückenwind für uns“, resümierten Overwiening und Müller. |

Quelle: AK Westfalen-Lippe

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